Formel 1: Max Verstappen – Chancen verspielt?

Junger Neuville: «Mit größtem Steigerungspotenzial»

Von Toni Hoffmann
Yannick Neuville

Yannick Neuville

Beim Finale der Deutschen Rallye-Meisterschaft und des ADAC Rallye Masters in Bayern erfolgt auch die Sichtung für das ADAC Opel Rallye Junior Team 2016.

Julius Tannert, Samuli Vuorisalo, Yannick Neuville und Jacob Lund Madsen sind jene vier Talente aus dem ADAC Opel Rallye Cup, die sich im Rahmen einer groß angelegten Sichtung im Rahmen der 3-Städte Rallye (23./24. Oktober) für den Aufstieg ins ADAC Opel Rallye Junior Team 2016 qualifizieren wollen. Wir haben die Sichtungskandidaten zu ihren Ambitionen befragt. Diesmal: Yannick Neuville.     Y

annick Neuville, der jüngere Bruder des Hyundai-Werkspiloten Thierry, hat schon 2014, in seiner ersten Saison im ADAC Opel Rallye Cup, einige Male bewiesen, dass er das Zeug dazu hat, aus den Fußstapfen seines älteren Bruders Thierry zu treten. Und in seinem zweiten Jahr im stärksten Rallye-Markenpokal Europas hat sich der junge Belgier an der Spitze etabliert. Bei der ADAC Hessen Rallye Vogelsberg gelang ihm und seiner Beifahrerin Christina Kohl dann der längst fällige erste Sieg.  

Dennoch spricht Neuville von einer «bisher relativ durchwachsenen Saison. Zwei Plattfüße beim ersten Lauf haben uns direkt alle Chancen auf einen Podiumsplatz genommen. Bei der Vogelsberg hatten wir dann etwas mehr Glück und konnten unsere erste Rallye gewinnen. Zudem haben wir dort gelernt, eine Führung kontrolliert nach Hause zu fahren. Zur Rallye Thüringen und dem ersten Tag der ADAC Rallye Deutschland habe ich nicht viel zu sagen, außer dass wir versuchen, aus diesen Fehlern zu lernen. Ansonsten hatten wir ein paar gute Events, zahlreiche Bestzeiten und viel Spaß im Cockpit.»  

Der 24-Jährige aus St. Vith im kleinen deutschsprachigen Teil Belgiens ist ein Verfechter des Konzepts des ADAC Opel Rallye Cups: «Der Cup gibt uns die Möglichkeit, für relativ geringes Budget auf professioneller  Basis Rallye zu fahren. Wir haben in den letzten zwei Jahren viel gelernt und durch die Teilnahme bei der ADAC Rallye Deutschland auch WRC-Erfahrung gesammelt. Das Ziel war es, um Podiumsplätze zu kämpfen und in der Meisterschaft bestmöglich abzuschneiden. Teilweise ist uns das gelungen.»  

In der Tat reist Neuville mit Chancen auf die Vizemeisterschaft zur ADAC 3-Städte Rallye an. Bei 30 Punkten Rückstand auf Samuli Vuorisalo gibt es allerdings nur eine Strategie – volle Attacke. «Ganz klar werden wir versuchen, die letzte Rallye zu gewinnen und den zweiten Platz in der Meisterschaft zu sichern. Der Kampf wird sehr intensiv, aber ich bereite mich wie für jede Rallye bestmöglich vor. Ich denke, dass wir fähig sind, diese Rallye ganz oben auf dem Podium zu beenden. Wir freuen uns auf den Kampf!»  

Über die Einladung zur Sichtung für einen Aufstieg ins ADAC Opel Rallye Junior Team 2016 hat sich Yannick «riesig gefreut. Für mich ist dies wichtiger als alles andere. Die Chance ist einmalig, entsprechend akribisch habe ich mich auch darauf vorbereitet. Neben der Fitness habe ich fahrerisch vor allem an meinem Aufschrieb gearbeitet, um präziser und mit weniger Risiko fahren zu können. Zudem habe ich versucht, über soziale Medien meinen Bekanntheitsgrad zu erhöhen. Was ganz gut geklappt hat, denn wenn man Neuville heißt, wird man schnell mal verwechselt ...“

Yannick Neuville glaubt fest an seine Chance und seine Fähigkeiten: „Ich habe die wenigste Erfahrung von allen vier Sichtungskandidaten und bin überzeugt, dass ich gegenüber meinen Konkurrenten in allen Belangen das bei weitem größte Steigerungspotenzial habe. Ich sehe diese Chance als meine erste – aber auch meine letzte. Dadurch ist meine Motivation umso größer. Sollte ich ausgewählt werden, hätte ich zusätzlich das Glück, mit meinem Bruder Thierry den besten Trainer überhaupt zu haben. Dadurch kann ich sicherlich viel Zeit gewinnen, wenn es darum geht, Speed und Ausdauer zu verbinden. Ich würde alles genauso tun, wie er es damals getan hat, und den Rallyesport an erste Stelle setzen. Alles andere würde zweitrangig, denn nur so kann man sich zu den Besten hocharbeiten.»

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