Edoardo Mortara: «Ich hasse es, zu verlieren»
Edoardo Mortara
Edo, hat sich dein Leben stark verändert, als du in die DTM gekommen bist? Oder war es eine normale Entwicklung zu dem, was du vorher in deinem Leben gemacht hast?
Beides. Natürlich verändert sich dein Leben. Es war zwar nicht die Formel 1, aber ein höheres Level als die Kategorien, in denen ich vorher gefahren bin. Man fährt jetzt für einen Hersteller, hat größere Verantwortung, muss mehr liefern. Es ist anders, aber es ist schön.
Der Druck muss für einen aufstrebenden Rennfahrer furchtbar sein, oder?
Er ist nicht furchtbar, denn Druck hat man überall. Man lernt, damit umzugehen. Es wird zwar mehr, aber man kann damit umgehen. Das ist das Schöne daran. Ein guter Weg ist es, indem man seine Resultate erst einmal für sich selbst einfährt und nicht für den Arbeitgeber. Das klingt egoistisch, aber für mich ist es der beste Weg.
Wie wichtig ist das Thema Gesundheit für dich?
Es geht dabei nicht nur ums Essen. Wenn man konkurrenzfähig sein will, muss man immer Bereiche finden, in denen man besser ist als die anderen. Während des Fahrens sind das andere Fahrlinien, andere Techniken. Wenn man aber ein Level erreicht hat, auf dem alle gut sind, versucht man andere Techniken. Ich glaube, dass das richtige Essen und Training einen kleinen Unterschied ausmachen können.
Es ist bemerkenswert, dass du dich extra in die Universität setzt, um etwas über dieses Thema zu hören...
Ich bin ein ehrgeizgier Fahrer, ich hasse es, zu verlieren. Es pusht einen einfach, alle möglichen Wege zu finden, um vor den anderen zu sein. Ich glaube einfach, mit dem richtigen Training und dem richtigen Essen kannst du besser sein als die anderen. Ich war auch etwas gezwungen, mich um meine Ernährung zu kümmern, da ich gesundheitliche Probleme hatte. Ich habe dann schnell herausgefunden, dass du mit einer anderen Ernährung einen großen Unterschied für deine Gesundheit machen kannst. Und ich denke einfach, wenn du gesünder bist, bist du auch konkurrenzfähiger. An der Uni war ich auch, um mir in den Bereichen Chemie und Biologie noch ein paar mehr Kenntnisse anzueignen, denn das hat mir schon in der Schule Spaß gemacht.
Gibt es einen Traum, den du dir in deinem Leben gerne noch erfüllen möchtest?
Um glücklich zu sein, sollte man nicht zu große Träume haben. Ich bin glücklich mit meinem Leben. Ich habe ein paar Projekte, die ich gerne beenden würde. Das ist nicht einfach. Ich bin nicht der Träumer, ich versuche eher, etwas umzusetzen.