DTM-Rückkehrer Pascal Wehrlein: Was ihm noch fehlt
Pascal Wehrlein
Ein bisschen ungewohnt war es dann doch. 967 Tage stand der Mercedes-Pilot nicht mehr auf dem Podium. Nicht in der DTM, da er nach seinem Titelgewinn 2015 in die Formel 1 wechselte. Auch in der Formel 1, wo er mit Marussia und Sauber nicht um einen Platz auf dem Podium fahren konnte.
Deshalb war er ein wenig eingerostet, was die ganzen Abläufe betrifft. Aber vom Rest hatte der 23-Jährige nichts vergessen. «Klar war das jetzt ein bisschen her. Aber, es fühlt sich immer noch gleich an. Und der Sekt schmeckt immer noch«, sagte Wehrlein nach seinem dritten Platz am Lausitzring. Ein Resultat, mit dem Wehrlein zufrieden war. Das Maximum herausgeholt.
Auch wenn er sich nach Platz zwei im Qualifying sogar ein wenig geärgert hatte, weil es zur Pole nicht weit war. 26 Tausendstelsekunden fehlten auf den Polesetter Philipp Eng im BMW. Gleichzeitig war er aber auch zufrieden, weil die Zeitenjagd seine größte Baustelle nach seinem Comeback war. «Jetzt hatte ich das erste Mal das Gefühl, dass ich die Pole hätte holen können», sagte Wehrlein.
Unter dem Strich steht: Er ist endgültig wieder da, jetzt will er den nächsten logischen Schritt machen. Bildlich wäre das: Auf dem Podium in der Mitte stehen. «Ich bin wieder angekommen in der DTM. Ich fühle mich immer besser. Ich hatte schon in Hockenheim wenig Probleme mit der Umstellung. Hier ging es nochmal einen Schritt vorwärts. Ich hoffe, dass die Lernkurve weiter nach oben geht und ich bald um den Sieg kämpfen kann. Das ist mein Ziel», sagt Wehrlein
Was noch fehlt, liegt vor allem am Auto. «Ich bin noch nicht hundertprozentig zufrieden mit der Einstellung vom Auto. Da müssen wir noch etwas tüfteln.»
Er selbst hat noch Probleme mit den nicht mehr vorgewärmten Reifen. Aus seiner DTM-Zeit kannte er das nicht, auch den Abbau der Pneus hat er noch nicht komplett erforscht. Er hatte allerdings auch im Vorfeld erwartet, dass sich das über ein paar Rennen ziehen kann.
«Ich muss lernen, die Hancook-Reifen besser zu managen. In meiner DTM-Vergangenheit gab es die Abnutzung der Reifen nicht. Man kann nicht einfach jede Runde wie im Qualifying fahren und pushen. Sondern, man muss wirklich aufpassen, wie man die Reifen aufwärmt. In den ersten Runden muss man sorgsam mit ihnen umgehen und trotzdem darf man nicht zu viel Zeit verlieren. Da das Mittelmaß zu finden, da fehlt mir noch ein wenig die Erfahrung. Mit jedem neuen Satz Reifen, mit jedem Kilometer mehr, fühle ich mich wohler», sagte er.