Rast und Audi: Mit dem 100. Sieg auf Titeljagd
René Rast und Nico Müller
«Mit dem 100. Sieg hätten wir hier in Spielberg im Vorfeld nun wirklich nicht gerechnet», sagte Audi-Motorsportchef Dieter Gass. «Das ist einfach unglaublich. Nach dem Qualifying sind wir nicht von einem Sieg ausgegangen. Wir haben gehofft, dass es Nico (Müller) irgendwie schafft, sich vor die Mercedes-Benz zu setzen. Das ist ihm gelungen. René hatte einen fantastischen Start. Er hat sich in eine gute Position gebracht und ist anschließend ein exzellentes Rennen gefahren. Auch das Timing für den Boxenstopp war perfekt. Nun freuen wir uns schon auf Hockenheim.»
Mit seinem vierten Sieg in Folge ist es René Rast gelungen, den Titelkampf in der DTM weiter offenzuhalten. Mercedes-Benz sicherte sich in Spielberg vorzeitig die Markenwertung, in der prestigeträchtigeren Fahrerwertung hat der amtierende Champion vor den letzten beiden Rennen auf dem Hockenheimring am 13./14. Oktober nur noch 30 Punkte Rückstand auf Paul Di Resta und 26 auf Gary Paffett. Einen ähnlichen Rückstand machte Rast im vergangenen Jahr in Hockenheim mit einem perfekten Finalwochenende noch wett. Ein Platz in den Top Drei der Fahrerwertung ist dem Shootingstar der DTM schon jetzt sicher.
Wie schon am Samstag gelang Rast auch am Sonntag auf einer teils noch feuchten Strecke kein perfektes Qualifying. Vom siebten Startplatz schob sich der Titelverteidiger mit seinem Audi RS 5 DTM aber schon in der ersten Runde auf Position vier nach vorn. Mit starken Rundenzeiten zur Rennmitte und einem schnelleren Boxenstopp gelang es Rast, seine beiden Titelrivalen Gary Paffett und Paul Di Resta und anschließend auch Nico Müller zu überholen.
Der Schweizer war aus der ersten Reihe gestartet und hatte sich in den ersten Runden ein spannendes Duell mit Gary Paffett geliefert, ehe er sich kurz vor den Boxenstopps etwas absetzen konnte. «Das Duell hat viel Spaß gemacht und mein Auto war auch heute fantastisch», sagte Müller. «Vielen Dank an Audi und mein Team! Dass ich mich gegen René nicht allzu sehr gewehrt habe, ist mit Blick auf die Tabelle logisch. Audi hat hier fünf von sechs Podestplätzen und zwei Siege geholt. Das ist einfach fantastisch.»
René Rast war nach dem Rennen ziemlich sprachlos. «Es war ein unglaubliches Wochenende», sagte der Titelverteidiger, der den Siegerpokal von «Volks-Rock-’n’-Roller» Andreas Gabalier entgegennahm. «Ich bin unheimlich dankbar für ein gutes Rennen, ein gutes Auto, einen guten Boxenstopp und wieder gutes Teamwork. Ich bin einfach überglücklich.»
Dem 31-jährigen Deutschen gelang erneut ein kleines Stück DTM-Geschichte: Nach Klaus Ludwig, Nicola Larini und Alessandro Nannini ist er erst der vierte Fahrer, der vier Siege in Folge feierte. Zuletzt war das 1996 Nannini gelungen. In der «neuen» DTM (seit 2000) ist Rast sogar der erste Fahrer überhaupt.
Dank Mike Rockenfeller vom Audi Sport Team Phoenix auf Platz acht holten auch am Sonntag alle drei Audi Sport Teams Punkte. Jamie Green, Robin Frijns und Loïc Duval blieben auf den Plätzen zwölf, 13 und 16 ohne Punkte.
Statistik: 100 Audi-Siege in der DTM
Teams:
Audi Sport Team Abt Sportsline 55, Audi Sport Team Rosberg 18, SMS 12, Audi Sport Team Phoenix 8, AZR 7.
Fahrer:
Mattias Ekström 23, Hans-Joachim Stuck 11, Frank Biela 7, Edoardo Mortara 8, Jamie Green 8, René Rast 8, Laurent Aiello 7, Timo Scheider 7, Martin Tomczyk 7, Mike Rockenfeller 5, Tom Kristensen 4, Miguel Molina 3, Nico Müller 1, Walter Röhrl 1.