Formel 1: Abschied in der Unterhose

Shitstorm für Rast: «Hass-Veranstaltung nicht lustig»

Von Andreas Reiners
René Rast fährt mit Bayern-Logo

René Rast fährt mit Bayern-Logo

Shitstorm für René Rast: Der Schuss mit den Bayern ging ordentlich nach hinten los! Denn der Audi-Star muss sich seit einigen Tagen eine Menge böser Kommentare anhören.

Der Hintergrund: Rast fährt mit dem Logo des FC Bayern auf seinem RS 5 DTM, um für den anstehenden Audi Cup zu werben. In Nürnberg wohlgemerkt. Das und die verhassten Bayern generell kamen beim Motorsport-Publikum nicht gut an.

Der Negativ-Höhepunkt wurde auf der Facebook-Seite der DTM erreicht: Über 1300 Kommentare gab es unter dem Post der Tourenwagenserie, in der gefragt wurde: «Dope or Nope?».

«Er wird mir unsympathisch und Audi auch....hoffentlich fällt er aus», hieß es da zum Beispiel. Oder: «Audi hat sich durch den Abgasskandal selbst sehr geschadet. Jetzt packt man noch das Logo vom verurteilten Hoeneß drauf.» Auch private Nachrichten erreichten ihn.

Es wurde zeitweise so schlimm, dass Rast auf Instagram einen Aufruf startete: «Da es jetzt im Internet relativ viel Aufruhe gab wegen des Fahrzeugdesigns: Ich habe da keinen Einfluss drauf. Ich bin auch kein FC Bayern-Fan. Und ich bin auch kein Fußball-Fan. Von daher: Könnt Ihr bitte diesen Hate sein lassen. Keiner kann was für sein Fahrzeug-Design. Und dass wir jetzt hier in Nürnberg mit dem FC Bayern-Logo fahren, ist leider so, aber deswegen bitte nicht gleich durchdrehen. Vielen Dank.»

Nach der Pressekonferenz am Norisring am Freitag haben wir uns mit dem Audi-Star unterhalten. Er sagt: «Ich kann da am wenigsten für. Klar: Fußball polarisiert, aber dass es so eine Hass-Veranstaltung wird, ist nicht mehr lustig.»

Er ist das vor allem nicht gewohnt: Einen solchen großen Shitstorm gegen einen Fahrer gibt es äußerst selten in der Tourenwagenserie. Beim «Schieb-ihn-raus»-Skandal 2015 in Spielberg mit Pascal Wehrlein und Timo Scheider ging es natürlich hoch her, später polarisierte auch Wehrlein immer wieder («I need DRS»).

«Klar, man hat sich mal im Rennen mit einem Konkurrenten beharkt, und dann kamen zwei Fans, die gegen einen geschossen haben. Aber tausende Leute, die einen plötzlich hassen – da war ich nicht drauf vorbereitet und das ist auch kein schönes Gefühl. Ich hoffe, dass es nicht ausartet am Wochenende. Ich hoffe nicht, dass mit Eiern geworfen wird, wenn ich gewinne.»

Denn Rast betont: Er ist weder Fußball-Fan, noch ist er Bayern-Fan, noch ist er für die Aktion verantwortlich. Er hat aus der Audi-Pressemitteilung davon erfahren.

Rast: «Dass es so ein Logo gibt – da kann der Fahrer am wenigsten für. Wir bewerben auch nur den Audi Cup, und nicht den FC Bayern. Wenn ich wenigstens Bayern-Fan wäre, dann könnte ich wenigstens zurückschießen.»

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