René Rast krönt sich vorzeitig zum neuen DTM-Champion
René Rast ist neuer Meister
René Rast wusste gar nicht, was los ist. Er musste sich über Funk erst einmal bestätigen lassen, dass der Triumph perfekt ist. «Wirklich? Sind wir Champion?», fragte er, erst nach einigen Sekunden kam die Nachricht bei ihm an, dann schrie er seine Freude heraus!
Der 32-Jährige hat den Sack am Sonntag vorzeitig zugemacht, verwandelte seinen ersten Matchball. «Das ist ein unglaubliches Gefühl», sagte er.
Mit einem dritten Platz im 16. von 18 Saisonrennen auf dem Nürburgring brachte der Audi-Pilot seinen zweiten Titel nach 2017 vorzeitig unter Dach und Fach.
Müller nur Sechster
Sein Titelkonkurrent Nico Müller, vor dem Nürburgring noch 20 Punkte hinter Rast, erlebte zu einem äußerst ungünstigen Zeitpunkt sein schlechtestes Rennwochenende der Saison.
Nach dem Frühstart-Fehler am Samstag und einem Nuller reichte es nach einem verpatzten Qualifying am Sonntag mit Startplatz 14 zwar noch zu Rang sechs. Das war allerdings zu wenig, um den Titelkampf noch bis zum Saisonfinale in Hockenheim offen zu halten.
Zwei Rennen vor Ende hat Rast 279 Punkte, Müller 223. Heißt: 56 Punkte sind in Hockenheim noch zu holen, 56 Zähler Vorsprung hat Rast.
Aber: In der DTM zählen bei Punktgleichheit die Siege, und da hat Rast vor dem Finale mit sechs zu zwei die Nase vorne.
Beeindruckende Bilanz
Rasts Titel ist ebenso verdient wie seine Bilanz beeindruckend ist: Sieben Pole Positions, sechs Siege und insgesamt elf Podiumsplätze in 16 Rennen. In insgesamt 56 Rennen in der DTM sind es inzwischen 16 Siege und 25 Podiumsplätze.
Kurz-Debüt 2016, Meister 2017, Vizemeister 2018, Meister 2019 – Rast ist nicht nur der Mann der Stunde, sondern der Mann der vergangenen Jahre.
Der Sieg ging an Rasts Teamkollegen Jamie Green, Zweiter wurde Robin Frijns. Hinter Rast machten Loic Duval, Jonathan Aberdein (WRT-Audi), Müller und Mike Rockenfeller den Siebenfach-Sieg für Audi perfekt.
Rast nach vorne
Der Start verlief wie erwartet: Bereits nach wenigen Metern zog Rast an seinem Teamkollegen Green vorbei. Müller fiel von 14 auf 17 zurück, kämpfte sich aber schnell in die Top Ten. Rast lag in der Anfangsphase vor Green, Rockenfeller, Duval, Frijns, Aberdein und Wittmann.
Müller setzte auf einen frühen Stopp, kam in Runde zehn zum Reifenwechsel. Zwei Runden später folgte auch Rast mit seinem Wechsel, er blieb vor Müller, aber hinter Green, der ebenfalls stoppte. «What the fuck», tat Rast seine Verwunderung und Verärgerung via Funk kund. Immerhin ist Green sein Teamkollege, er ließ Rast aber nicht vorbei.
Zu dem Zeitpunkt war der Titelkampf noch nicht entschieden, da Müller hinter Green, Rast und Duval auf Platz vier lag. Doch der Schweizer kam nicht an Duval vorbei. Stattdessen ließen seine Reifen durch den frühen Stopp mehr und mehr nach, als er seinen Teamkollegen Frijns ziehen lassen musste, schien die Entscheidung zugunsten von Rast gefallen.
Doch es wurde noch einmal spannend, als sich Frijns auch Rast schnappte. Hätte Müller seinen fünften Platz gehalten, hätte er die Entscheidung vertagen können, doch kurz vor Schluss wurde er von WRT-Rookie Aberdein überholt.
So geht es weiter
Auch wenn der Meister feststeht: Die Saison ist noch nicht beendet. Beim Saisonfinale vom 4.-6. Oktober in Hockenheim steigen die Rennen 17 und 18, außerdem sind die japanischen Hersteller Nissan, Lexus und Honda aus der Super GT zu Gast, unter anderem wird Ex-Formel-1-Weltmeister Jenson Button an den Start gehen.