Vieles ist anders: Die alten Männer sind DTM-Rookies
Timo Glock und Gary Paffett
Das Duell gehört in jedes «Best of» der DTM: Hockenheim 2018, Timo Glock gegen Gary Paffett. «Epischer Zweikampf», «Gänsehaut-Duell» oder «Das geilste Rennen meines Lebens»: Das spektakuläre Rad-an-Rad-Duell zwischen den Beiden beim damaligen Saisonauftakt ist ein aufregender Teil der DTM-Geschichte.
Zusammengerechnet fuhren die beiden Piloten über 119 Sekunden Rad an Rad nebeneinander auf dem Hockenheimring, das entspricht einer Distanz von ca. 6 Kilometern. Das Duell fand in Höchstgeschwindigkeit statt: Während des Zweikampfs wurde ein Top-Speed von 271 km/h erreicht.
Und: Elf nervenaufreibende Runden lang duellierten sich Glock und Paffett; der Zweikampf ging damit über eine Distanz von 50 Kilometern.
Es war nicht nur der Zweikampf, Glock und Paffett haben die DTM über die Jahre geprägt. Paffett von 2003 bis 2018, in der Zeit gewann er zweimal den Titel. Glock ist seit 2013 dabei.
Doch jetzt drücken die beiden alten Hasen Paffett (40) und Glock (39) quasi wieder die Schulbank, sind Rookies, wenn die DTM in ihre erste GT3-Saison geht.
«Es fühlt sich so an, als sei ich wieder ein Rookie, auch wenn ich ein bisschen älter bin», sagte Glock, der für Rowe Racing an den Start geht. «Sogar Sheldon hat mehr Erfahrung als ich in einem GT3-Auto», so Glock über seinen Teamkollegen, der immerhin 18 Jahre jünger als Glock ist.
Glock weiß: «Es braucht ein wenig Zeit, ich nehme die Herausforderung aber an und freue mich drauf.» Er bestreitet seine erste komplette Saison in einem GT3-Auto, er hat nur bei einzelnen Events schon mal Erfahrungen sammeln können.
«Die Erfahrung aus Bathurst gibt mir eine ungefähre Idee davon, was mich erwartet. Neu sind für mich die Michelin-Reifen, auch wenn das unglaublich klingt. In 20 Jahren Motorsport bin ich sie im Februar zum ersten Mal gefahren, jetzt ist es das zweite Mal. Aber es ist ein guter Reifen, er sollte einfach zu verstehen sein», so Glock.
Auch bei Paffett halten sich die GT3-Erfahrungen in Grenzen, auch bei ihm waren es einzelne Events. «Erfahrungen generell im Motorsport helfen, je mehr Jahre man hat, desto besser. Was diese Saison in der DTM speziell betrifft, weiß ich nicht, wie viel davon zählt. Die Autos sind GT3-Autos und nicht mehr die Autos, die wir in der Vergangenheit gefahren sind», sagte er.
Ansonsten glaubt er nicht, dass sich in der DTM viel ändern wird, auch wenn die Hersteller nun Platz gemacht haben und die Teams den Mittelpunkt der neuen DTM bilden. «Racing ist Racing. Auch wenn es früher eine von Herstellern geführte Serie war, wird die Rivalität unter den Fahrern und Teamkollegen dieselbe sein», so Paffett.