Marvin Kirchhöfer träumt von DTM-Programm mit McLaren
McLaren-Werksfahrer Marvin Kirchhöfer
Seit 2022 ist Marvin Kirchhöfer McLaren-Werksfahrer. Der 29-jährige gebürtige Leipziger ist dabei in das Entwicklungsprogramm der GT3- und GT4-Fahrzeuge der britischen Marke eingebunden. Während der McLaren 720S GT3 für dieses Jahr ein Updateprogramm bekommt, bringt die britische Marke mit dem Artura GT4 ein komplett neues Fahrzeug auf den Markt.
«Als Werksfahrer hast du eine sehr große Verantwortung in der Entwicklung. Man beschäftigt sich noch viel mehr mit dem Fahrzeug und geht viel auf der Rennstrecke testen, um möglichst viel über Veränderungen aus den Entwicklungsprozessen zu erfahren. Dabei geht es nicht nur darum Setups zu verfeinern, sondern es wird auch auf kleine wichtige Details hingearbeitet. Das fängt an bei der Elektronik, Traktionskontrolle, ABS, oder wo soll welcher Knopf mit welcher Funktion am Lenkrad sein, bis hin zu Kinematik und Aerodynamik. Natürlich spielen die Reifen ebenso eine große Rolle, da sie immer wieder neue Eigenschaften in Kombination von neuen Fahrzeugveränderungen mitbringen. Wir versuchen das Fahrzeug für den Kunden so zu gestalten und zu entwickeln, dass sich jeder Fahrer im Grenzbereich wohl fühlt. Wir unterstützen die Kunden dabei, dass sie schnell mit den Erneuerungen zurechtkommen. Nicht alles was für einen Profirennfahrer klar erscheint, ist für Gentleman-/Amateurfahrer auf Anhieb verständlich», so Kirchhöfer über seine Rolle als Werksfahrer.
«Der neue McLaren 720S GT3 EVO hat einen 4 Liter Biturbo V8 Mittelmotor, der je nach BoP eine Leistung von 500 bis 520 PS herausbringt. Das Auto besitzt ein komplettes Carbon-Monocoque mit einem zusätzlichen Stahl- Sicherheitskäfig, was das Auto sehr steif macht. Für mich persönlich, ist es so sehr angenehm zu fahren und gibt mir ein direktes Feedback. Wir haben für den Evo einige Änderung an der Aerodynamik vorgenommen. Auch an der Elektronik, Traktionskontrolle und ABS, sowie an der Kinetik haben wir ein paar Updates gemacht», so der Deutsche über das Updatepaket des GT3-Fahrzeugs von McLaren. «Das Auto fühlt sich aktuell auch schon sehr gut an, jedoch sind wir vom Setup her noch nicht da, wo wir sein wollen. Die Reifen ändern sich leider auch jedes Jahr. Das heißt, ein Auto was wir im vergangenen Jahr auf ein gewissen Reifensatz entwickelt haben, kann sich einmal wieder komplett drehen und man muss sich wieder auf den neuen Reifen, der für Alle zur Verfügung gestellt wird, neu orientieren. Deswegen heißt es für uns grundsätzlich, permanent an dem Thema weiter dran zu arbeiten. Ansonsten hoffe ich, dass er dieses Jahr sehr schnell und erfolgreich sein wird.»
Das Rennprogramm von Kirchhöfer konzentriert sich 2023 auf das Garage 59-Team. Mit der britischen Mannschaft startet er im GT World Challenge Europe Endurance Cup und der British GT. Bereits zuvor nahm er im Februar an der Asian Le Mans Series mit dem Team teil, wobei Kirchhöfer aus gesundheitlichen Gründen auf die beiden Rennen in Dubai verzichten musste. Im Januar nahm er zudem mit Inception Racing an den 24h Daytona teil, welche er auf den dritten Platz in der GTD-Klasse beendete.
Eine Serie, die immer das Ziel von Kirchhöfer war, ist die DTM. Der GT3-Profi wird sehr stark angelockt von der legendären Rennserie, die 2023 in ihre dritte Saison mit GT3-Boliden geht: «Ich denke für viele Fahrer ist die DTM immer ein Ziel und ich würde lügen, wenn es bei mir nicht so wäre. Es gibt einige lose Gespräche von verschiedenen Seiten, von denen ich weiß. Es ist allerdings noch zu früh, um hier etwas konkretes anzusprechen. Ich würde mich freuen, wenn ich mit der Marke McLaren in naher Zukunft in der DTM an den Start gehen könnte.»