Thomas Jäger (AMG) blickt auf DTM-Saison 2023 zurück
Luca Stolz war der bestplatzierte Pilot eines Mercedes-AMG GT3
In Hockenheim endete die 2023er DTM-Saison. Nach dem Meister- und Vizemeistertitel in den vergangenen Jahren, startete Mercedes-AMG optimistisch in das Rennjahr. Doch als bester Mercedes-Pilot beendete Luca Stolz die Saison nur auf der sechsten Position.
Die DTM-Saison 2023 liegt hinter uns. Wie fällt Dein Fazit aus?
Thomas Jäger: «Nach dem Meister- und Vizemeistertitel in den beiden vergangenen Jahren und den weltweiten Erfolgen unseres Mercedes-AMG GT3 und unserer Customer Racing Teams waren wir natürlich auch in der DTM angetreten, um mit unseren Top-Teams erfolgreich zu sein. Der Auftakt in Oschersleben war allerdings schwierig. Da haben wir gemerkt, dass die Umstellung auf die neuen Regeln ohne Heizdecken für die Reifen eine große Herausforderung für uns ist. Auf die Distanz geht unser Fahrzeug schonend mit den Reifen um. Das ist gut, weil man so über einen langen Zeitraum konstant schnelle Rundenzeiten fahren kann. Aber im kurzen Qualifying ist das ein Nachteil, da man gerade bei kühlen Bedingungen länger braucht, um die Reifen aufzuwärmen und ins richtige Arbeitsfenster zu bekommen. Dennoch haben wir sieben Podestplätze eingefahren, darunter zwei Siege. Vor allem an Wochenenden mit warmen Temperaturen und viel Grip auf der Strecke. Das kam uns entgegen.»
Das Aufgebot sah in diesem Jahr je einen Performance- und einen Junior-Fahrer pro Team aus dem Mercedes-AMG Driver Pool vor. Wie hat sich das bewährt?
Thomas Jäger: «Wir haben mit diesem Konzept bereits 2021 begonnen. Junge Fahrer können viel von den Routiniers lernen und somit schneller Fortschritte machen. Wir legen sehr viel Wert auf Transparenz und darauf, alle Erkenntnisse zu teilen. So wollen wir gerade die jungen Fahrer entwickeln und an das Profiniveau heranführen, um zu sehen: Werden das die Leistungsträger von morgen? Wir sind weltweit bekannt für unser hervorragendes Kundensportprogramm und wollen junge Fahrer entsprechend fördern und entwickeln. Das hat sich in den vergangenen Jahren bewährt, und wir überlegen, wie wir das in Zukunft weiterentwickeln. Bei unserem Young Driver Test in wenigen Wochen in Valencia haben wir die Chance, weitere Talente zu sichten, die eines Tages vielleicht auch den Schritt in die DTM schaffen und von unserem Modell profitieren können.»
2023 leitete erstmals der ADAC die Geschicke der DTM. Wie bewertest Du die Zusammenarbeit im ersten Jahr?
Thomas Jäger: «Es war ein wichtiger Schritt, dass der ADAC diese Plattform übernommen und erfolgreich weitergeführt hat. Mercedes-AMG hat hier eine lange und erfolgreiche Historie und die DTM ist eine sehr wichtige Serie, nicht nur für den deutschen Motorsport. Die Zusammenarbeit mit dem ADAC ist sehr gut und man ist für Vorschläge und Verbesserungen offen. Wir sehen die Begeisterung und hatten in diesem Jahr hervorragende Besucherzahlen - 88.000 Zuschauer zuletzt in Hockenheim. Wenn alle Hersteller zusammenarbeiten und die Plattform stärken, hat das Potenzial, sich weiterhin sehr gut zu entwickeln. Dann hat die DTM eine gute Zukunft.»