Paffett (Mercedes): Wir müssen wieder Rennen gewinnen
Gary Paffett beim Rennen in Moskau
Gary Paffett ist ein Mann der klaren Worte. Vor allem wenn es nicht nach Plan läuft, spricht der Brite Probleme schonungslos an. So auch nach dem sechsten DTM-Saisonrennen in Moskau, als er als Fünfter bester Mercedes-Pilot war. Und nach ihm aus Mercedes-Sicht lange nicht viel kam. Nur Christian Vietoris holte als Zehnter noch einen Punkt für die Stuttgarter.
«Platz fünf war das Maximum», gab Paffett im Nachhinein zu. Man habe nicht den gleichen Speed wie die Konkurrenz an der Spitze gehabt, räumte der Routinier ein. «BMW war auch ein wenig schneller, aber da war der Unterschied nicht so groß. Es war schwierig, weiter nach vorne zu kommen.»
Die große Frage nach dem Rennen auf dem Moscow Raceway: Warum fuhr Mercedes der Konkurrenz nach zwei starken Auftritten in Folge in der Lausitz und auf dem Norisring sowohl im Qualifying und dann neuerdings auch im Rennen hinterher? In der Vergangenheit schwächelten die Stuttgarter zwar schon mal im Qualifying, stellten ihre Konkurrenzfähigkeit aber im Rennen unter Beweis. In Moskau war Mercedes durchweg nicht konkurrenzfähig.
Paffett fordert Verbesserungen
Paffett versucht eine Erklärung zu finden. «Andere konnten sich verbessern. Audi hat das Auto vor diesem Rennen verändert und das hat sich ausgezahlt», so der 32-Jährige. Und Paffett wäre nicht Paffett, wenn er nicht gleich eine Verbesserung fordern würde. «Wir müssen vor dem Nürburgring ebenfalls versuchen, das Auto zu verbessern», so der Brite. Nachdem zuvor alles eng beisammen gewesen sei, habe nun Audi einen Schritt nach vorne gemacht.
So sah es auch Mercedes‘ DTM-Manager Wolfgang Schattling. «Leider waren wir nicht so konkurrenzfähig wie bei den vorangegangenen Rennen. Wir sind seit dem freien Training auf dem falschen Fuß gestanden. Wir haben die Charakteristik der Strecke offenbar nicht so in den Griff bekommen. Wir müssen eingestehen, dass unsere Konkurrenten an diesem Wochenende einfach schneller waren», so Schattling, der harte Arbeit ankündigte, um auf dem Nürburgring «wieder voll anzugreifen».
Nach seinem Ausfall auf dem Norisring hatte Paffett noch erklärt, dass er die Meisterschaft noch nicht abgehakt habe. Und nach Moskau, wo Mike Rockenfeller im Audi seinen Vorsprung durch seinen zweiten Saisonsieg weiter ausbauen konnte? «37 Punkte sind ein großer Rückstand. Ich sage nicht, dass ich Meister werde. Aber wir müssen optimistisch bleiben und weiter unser Bestes geben.» Was sich zunächst nach Durchhalteparolen anhörte, wurde dann zu einer Kampfansage.
Das Gute: Paffett landete vor dem Gesamtzweiten Bruno Spengler (BMW), der nur 19. wurde. Was zudem bewies, dass in der DTM niemand vor einer Nullnummer gefeit ist. Auch Rockenfeller nicht. «Es muss nur einen Ausfall oder ein schlechtes Rennen bei Rocky geben, dann sind wir wieder dabei. Es ist noch alles möglich. Aber natürlich ist auch klar, dass wir mit fünften oder sechsten Plätzen nicht Meister werden. Wir müssen Rennen gewinnen, schon ab dem Nürburgring. Dann sehen wir weiter», so Paffett.