Audi und Rockenfeller: Folgt der nächste Schritt?
Mike Rockenfeller
Es war ein Kraftakt: Nach 2.800 Kilometern erreichten am Donnerstag die Trucks mit dem Audi RS 5 DTM des Tabellenführers Mike Rockenfeller und seines Teamkollegen Miguel Molina nach dem Gastspiel der DTM in Moskau die Heimstätte in der Eifel. Danach mussten die Autos in nur wenigen Tagen zerlegt und wieder komplett für den siebten Saisonlauf vorbereitet werden. Dafür fällt die Anreise zum Rennen auf dem Nürburgring für das Phoenix-Team kurz aus: Zum Fahrerlager muss das Team nur auf die Straße überqueren.
«Der Nürburgring ist das Heimrennen für mein Team und mich und damit schon so etwas wie ein kleiner Saisonhöhepunkt. Natürlich ist mein großer Wunsch, dass Auto, Abstimmung und Strategie wieder so perfekt funktionieren wie zuletzt beim Sieg in Moskau», sagte Rockenfeller, der in der Nähe der Strecke aufgewachsen ist. Der 29-Jährige konnte in Moskau mit seinem zweiten Saisonsieg die Führung in der Gesamtwertung auf seinen Verfolger Bruno Spengler (BMW) auf 27 Punkte ausbauen. Der Kanadier war in Russland als 19. leer ausgegangen.
Der nächste Schritt?
Ein Sieg auf dem Nürburgring wäre ein wichtiger Schritt Richtung Titel, auch wenn Rockenfeller in der Eifel noch nie gewinnen konnte. Audis DTM-Chef Dieter Gass warnt allerdings, auch aufgrund des Patzers der Konkurrenz. «Trotz der Tabellenführung gibt es für uns überhaupt keinen Anlass, sich entspannt zurückzulehnen. Wir haben zuletzt in Moskau gesehen, wie schnell man einen Nuller einfahren kann und der Konkurrent die volle Punktzahl holt. Es gilt also, am Nürburgring konzentriert weiterzuarbeiten und mit einer nächsten starken Teamleistung dafür zu sorgen, dass Mike (Rockenfeller) wieder so viele Zähler wie möglich mitnimmt», sagte Gass.
Die DTM erlebte beim Klassiker des Kalenders bereits zahlreiche packende Rennen, exotische Premieren wie ein Zeittraining in der Nacht und insgesamt sechs Audi-Siege seit dem Comeback im Jahr 2000. Ein Heimspiel ist das kommende DTM-Rennen auch für Miguel Molina, der seit Saisonbeginn seinen Zweitwohnsitz am Nürburgring hat. «Neben dem Norisring für Audi ist der Nürburgring das Heimrennen für unsere Phoenix-Mannschaft: Das Team hat dort seinen Sitz, Mike (Rockenfeller) stammt von dort und ich selbst verbringe auch die meiste Zeit der Saison in der Eifel. Es wird also ein besonderes Rennen für uns. Ich möchte an den Aufwärtstrend im Qualifying aus Moskau anknüpfen und um ein gutes Ergebnis kämpfen.» Molina war nach einer Kollision mit Spengler in Moskau ausgeschieden, hatte aber dadurch seinem Teamkollegen unfreiwillig Schützenhilfe geleistet.
«Nach dem Abenteuer in Moskau starten wir jetzt vor unserer Haustür. Das hilft uns natürlich enorm bei der Vorbereitung. Mit dem momentanen Rückenwind würde ich gern ein bisschen etwas gutmachen bei unseren vielen Fans in der Eifel, denn die Ergebnisse der vergangenen Jahre waren noch nicht optimal», sagte Teamchef Ernst Moser.