Audi: Endlich die Konstanz gefunden
Dieter Gass mit Mike Rockenfeller
Alles Audi in Oschersleben: Acht Boliden der Ingolstädter in den Top Ten, besser geht es fast nicht. Eigentlich könnte sich Dieter Gass nun feiern lassen. Doch Audis DTM-Leiter gibt das Lob für das herausragende Ergebnis im Gespräch mit SPEEDWEEK.COM umgehend weiter. «Wir haben generell ein sehr gutes Jahr. Das liegt in erster Linie aber daran, dass alle hart daran gearbeitet haben, das Auto im Rahmen der begrenzten Möglichkeiten über den Winter zu verbessern. Und es ist schön zu sehen, dass wir jetzt auch die Ergebnisse einfahren können», sagte Gass.
Das Problem: Der Audi RS5 DTM war erst spät zur neuen Saison fertig, der Bolide kam nicht wirklich ausgetestet zum ersten Rennen nach Hockenheim. Die Folge: Unkonstante Leistungen in der Breite. Zwar waren immer ein, zwei Audis in der Spitze dabei. Doch neben Fast-Champion Mike Rockenfeller wechselten sich die Piloten munter ab. In Oschersleben war nun alles anders: Hinter Rockenfeller (2.) reihten sich Jamie Green, Filipe Albuquerque, Timo Scheider, Mattias Ekström, Miguel Molina, Adrien Tambay und Edoardo Mortara ein. Nur Gary Paffett (Mercedes) war neben Sieger Augusto Farfus (BMW) als Sechster ein Nicht-Audianer in den Top Ten.
Seit Hockenheim arbeitete Audi an eben jener Konstanz. Und die Arbeit zahlt sich nun offenbar endlich aus. «Wenn man sich die letzten Rennen ansieht, erkennt man, dass uns das inzwischen ganz gut geglückt ist, die Fahrzeuge zusammenzubringen. Das ist für mich eine schöne Frucht der Zusammenarbeit aller Beteiligten», so Gass, der allerdings einwarf, dass man nicht erwarten könne, dass es so weitergehe. Die Voraussetzungen sind aber gut, denn die kommende Station in Zandvoort gilt traditionell als Audi-Strecke. 2012 gab es die ersten fünf Startplätze und zudem einen Dreifachsieg.
Der Lohn der harten Arbeit neben Mike Rockenfeller, dem dort ein zweiter Platz zu seinem ersten Fahrertitel reichen würde: In der Herstellerwertung liegen die Ingolstädter nur noch neun Punkte hinter dem führenden Titelverteidiger BMW zurück. Was wäre denn schöner für den DTM-Leiter: Der Fahrer- oder der Herstellertitel?
«Grundsätzlich ist die Meisterschaft, die in der Öffentlichkeit mehr beachtet wird, die Fahrermeisterschaft. Da kann der Fan mehr mit anfangen. Und dann fange ich automatisch damit an, auch mehr damit anfangen zu können, was in der Öffentlichkeit mehr wahrgenommen wird. Aber vor allem wenn man sieht, wie die Saison gelaufen ist, wäre das ein absolutes Superergebnis. Wir sind ja schon von weit hinten gekommen», so Gass.