Ein Hoffnungsschimmer bei der KTM AG

Timo Scheider: 2013 bekommt ein großes Kapitel

Von Andreas Reiners
Timo Scheider

Timo Scheider

Die Pleitenserie nahm bei dem Audi-Piloten kein Ende. Erst auf der Zielgeraden zeigte der 34-Jährige, was möglich gewesen wäre.

Gegen Ende der Saison kehrte das Lächeln zurück: Timo Scheider hatte zuvor in nur wenigen Monaten wohl mehr Pech erlebt als so mancher DTM-Kollege in seiner ganzen Karriere. Auf der Zielgeraden der Saison fanden sich dann auch tatsächlich keine Pannen mehr. Prompt mischte der zweimalige Champion wieder vorne mit. Sein persönliches Highlight? Ausgerechnet das Rennen, in dem sein Audi-Markenkollege Mike Rockenfeller den Titel unter Dach und Fach brachte.

«Mein persönliches Top war das Rennen in Zandvoort. In erster Linie, weil wir tatsächlich so eine gute Performance hatten, dass wir spielen und planen konnten. Was nicht oft vorkommt wenn man Rennen fährt. Da hatten wir tatsächlich die Möglichkeit, uns ein bisschen am Umfeld zu orientieren und darauf zu reagieren. Das war sehr, sehr positiv», so Scheider SPEEDWEEK.com.

25 Punkte seiner insgesamt 37 Zähler holte Scheider alleine in Oschersleben und Zandvoort. Und zeigte, was eigentlich möglich gewesen wäre. Dabei war der 34-Jährige nach seiner Seuchensaison 2012 noch mit der Pole in Hockenheim in das neue DTM-Jahr gestartet. Mit großen Erwartungen und großen Zielen. Bis ihn die Pleitenserie stoppte. Eine Serie, die tatsächlich ein ganzes Kapitel füllen würde. Ob nun verpatzte Strategien oder Stopps, fehlende Radmütter oder technische Pannen: Scheider versuchte immer wieder, das Positive darin zu sehen.

Für die Mannschaft sei es einfacher gewesen, mit einem technischen Problem umzugehen als mit einem großen Fragezeichen wie 2012 als keiner wusste, warum die Performance hier und da gefehlt habe, so Scheider: «Es ist aus Fahrersicht manchmal ein bisschen einfacher, wenn man nicht selber Schuld ist, weil dann der Druck von außen nicht so groß wird. Aber für mich persönlich als Rennfahrer, der ehrgeizig ist und Rennen gewinnen möchte, macht das unter dem Strich nicht viel Unterschied», so Scheider.

Vor allem kostet beides wohl gleich viel Kraft. «Die Saison hat mich viel Energie gekostet und mich oftmals an den Rand der Verzweiflung getrieben. Im Buch mit dem Rückblick auf mein Motorsportleben würde ich diesem Jahr in jedem Fall ein großes Kapitel widmen», sagte der Audi-Pilot, für den Negativ-Erlebnisse aber nichts Neues sind. «Ich bin dankbar für alle Täler, die ich durchschritten habe. Sie haben mich stärker gemacht und mir gezeigt, wie wichtig es ist, in dieser schwierigen Zeit zusammenzustehen», erklärte er.

Wohl auch deshalb will Scheider seinem Arbeitgeber treu bleiben. Auch Audi will mit dem Pechvogel der Saison weitermachen. «Ich befinde mich gerade in Verhandlungen. Die sehen sehr gut aus und entwickeln sich positiv. Ich denke, dass wir in den nächsten Wochen etwas dazu sagen können. Mein Ziel war und ist es, bei Audi weiter zu machen. Ich bin interessiert an einer langen Zukunft», stellte Scheider klar.

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