Bernd Schneider: Rückkehr in die DTM?
Bernd Schneider
In den vergangenen Monaten wurde die Diskussion um fehlende Typen in der DTM immer intensiver geführt. Ein Name, der aus früheren Zeiten der Tourenwagen-Serie immer wieder auftaucht, ist Bernd Schneider. Der 49-Jährige ist heute erfolgreich auf den Langstrecken unterwegs, kann sich eine Rückkehr in die DTM aber sehr gut vorstellen – zumindest als Funktionär.
«Das würde mich sehr reizen. Denn ich habe ja schon einige Jahre an Erfahrung auf dem Buckel», sagte Schneider im Interview SPEEDWEEK.com. Der fünfmalige DTM-Champion schränkte aber auch zugleich ein: «Mein Job als AMG-Markenbotschafter lässt mir nicht viel Spielraum. Ich bin so viel unterwegs, dass ich den Job aufgeben müsste, um in der DTM zu arbeiten. Doch das möchte ich im Moment nicht», so Schneider.
Hat er denn schon mal über ein Comeback als Fahrer nachgedacht? «Nein, bis jetzt noch gar nicht. Ich habe einen megaschönen Abschied gehabt, den ich 2008 selber wählen konnte. Ich habe einen schönen Job bei AMG als Markenbotschafter und kann in der GT3 noch schöne Rennen fahren. Ich bin ein großer DTM-Fan und schaue mir die Rennen an. Aber ich habe nie darüber nachgedacht, nochmal in der DTM zu fahren», sagte er.
Seine Erfolgsliste ist lang: Fünf Titel, 235 Rennen, 25 Poles und 43 Siege: Wann werden denn seine Rekorde gebrochen? «Das wird gar nicht so einfach sein, weil die DTM noch ein bisschen härter ist als früher und auch weniger Rennen gefahren werden. Aber ich hätte auch nie gedacht, dass Michael Schumachers Rekorde mal gefährdet sein würden. Schumachers Rekorde sind nicht in Stein gemeißelt, und genauso ist es in der DTM. Rekorde sind dafür da, um gebrochen zu werden», sagte Schneider.
Die DTM-Legende kann das Rennfahren allerdings immer noch nicht sein lassen. Dafür erhielt er von Mercedes-AMG nun einen Sonderpreis. Der fünfmalige DTM-Rekordchampion und FIA GT-Weltmeister gewann 2013 sechs Langstreckenrennen mit dem SLS AMG GT3 und wurde für sein Lebenswerk ausgezeichnet.
Für Schneider, der zusammen mit Thomas Jäger das Entwicklungs- und Testprogramm für den SLS AMG GT3 bestritten hat, war die Saison 2013 etwas ganz Besonderes: «Ich konnte in diesem Jahr alle bedeutenden GT3-Langstreckenrennen auf Platz eins beenden. Darauf bin ich genauso stolz, wie, dass ich für Mercedes-Benz und AMG Rennen fahren darf. Mein Dank gilt allen Team- und Fahrerkollegen, AMG Kundensport und der HWA AG. Ganz besonders danke ich Sean Edwards, der leider viel zu früh von uns gehen musste.»