Asphalt aufgebrochen: DTM-Testtag vorzeitig beendet
Am frühen Nachmittag wurde auf der Strecke vor den Toren der Hauptstadt Budapest die Rote Flagge geschwenkt, nachdem die Strecken-Marschalls zwischen Kurve eins und zwei Schäden im Asphalt ausgemacht hatten.
Offenbar aufgrund des Gewichts der DTM-Boliden (1.100 kg) und des enormen Anpressdrucks verbunden mit dem bekannt schlechten Zustand des Traditionskurses ist am Rand der Strecke ein Stück Asphalt aufgebrochen. Da die Piloten diese Stelle oft überfahren, bestand die Gefahr, dass die Reifen aufgeschlitzt werden.
Alarmzeichen für Streckenbetreiber
Für den Hungaroring selbst ist das nochmals ein deutliches Alarmzeichen, dass die geplanten Renovierungsarbeiten dringend durchgeführt werden müssen. Das Problem ist wie immer das Geld. Die Instandsetzung des Asphalts und weiterer erforderlicher Ausbesserungen sollen angeblich über drei Millionen Euro kosten. Deshalb hoffen die Streckenbetreiber auf die Hilfe der Regierung. Die dürfte nun endgültig alarmiert sein. Denn neben der DTM sind in diesem Jahr unter anderem auch die Formel 1 und die WTCC in Budapest zu Gast.
Ursprünglich hätten die drei Hersteller Audi, BMW und Mercedes am Montag noch bis 17.00 Uhr testen sollen. Die verlorene Zeit wird nun am Dienstag und Mittwoch nachgeholt, indem die beiden Testtage um eine Stunde verlängert werden. Die Testfahrten sind noch bis einschließlich Donnerstag angesetzt. Über Nacht soll der Asphalt nun ausgebessert werden, damit am Dienstag wie geplant Tag zwei über die Bühne gehen kann.
«Mir ist ehrlich gesagt gar nicht richtig aufgefallen, dass etwas mit dem Asphalt nicht gestimmt hat. Aber es ist in jedem Fall besser, auf Nummer sicher zu gehen. Hoffentlich ist bis morgen wieder alles in Ordnung, damit wir unser Programm fortsetzen können», sagte BMW-Pilot Bruno Spengler.
Bis zum Zeitpunkt des Abbruchs gaben die Audis den Ton an. Die Bestzeit fuhr Miguel Molina vor Jamie Green, Adrien Tambay und Champion Mike Rockenfeller. Dahinter folgten die vier BMW von Bruno Spengler, Maxime Martin, Antonio Felix da Costa und Joey Hand. Das Ende des elfköpfigen Feldes zierten die Mercedes von Rückkehrer Paul di Resta, Gary Paffett und Vitaly Petrov.
«Es ist schön, nach einem langen Winter endlich wieder im Rennauto zu sitzen. Audi Sport hat bei der Entwicklung des neuen Audi RS 5 DTM einen tollen Job gemacht: Das neue Auto fühlt sich auf Anhieb gut an und der Hungaroring scheint dem RS 5 zu liegen. Natürlich müssen wir noch viel lernen, aber der erste Tag mit meinem neuen Team, dem Audi Sport Team Abt Sportsline, meinem Ingenieur und den Mechanikern war positiv und produktiv», sagte der Tagesschnellste Molina.
In die richtige Richtung
«Bis zum vorzeitigen Ende ist es für uns am ersten Tag gut gelaufen. Wir konnten ohne Probleme 107 Runden abspulen, das ist eine ordentliche Bilanz. Es geht in jedem Fall in die richtige Richtung. Ich habe viel Spaß daran gehabt, wieder im Auto zu setzen – speziell auf dieser tollen Strecke. Hier gibt es einfach alles, der Kurven-Mix ist sehr interessant. Als Fahrer hat man am Steuer immer zu arbeiten. Wenn man nach der Winterpause wieder eng mit dem Team zusammen ist und gemeinsam arbeitet, dann kommt man sehr schnell wieder in den Rennmodus. Und das ist großartig», erklärte Spengler.
«Schön, wieder hier in Budapest zu sein. Insgesamt haben wir unser Programm abgespult und versucht, ein bisschen mehr über das Auto zu lernen. Unglücklicherweise wurden die Tests am Montag zwei Stunden früher beendet als geplant. Morgen werden wir hart arbeiten und versuchen, das neue Paket so schnell und so weit wie möglich zu optimieren», so Mercedes-Rückkehrer Paul di Resta.
Ungarn ist in diesem Jahr nicht nur Schauplatz der DTM-Tests. Die Tourenwagen-Serie kehrt zur Saison 2014 erstmals seit 1988 für einen Saisonlauf wieder nach Ungarn zurück.
Am 1. Juni soll auf dem Hungaroring das dritte Rennen der Saison über die Bühne gehen. Nach den Tests in Budapest steht vom 14. bis 17. April die Generalprobe in Hockenheim an, ehe am 4. Mai die Saison an gleicher Stelle eröffnet wird.
Testzeiten, Montag, 31. März, Stand bei Testende:
1. Miguel Molina (ESP) Audi RS 5 DTM 1:37,792 Minuten
2. Jamie Green (GBR) Audi RS 5 DTM 1:38,200
3. Adrien Tambay (FRA) Audi RS 5 DTM 1:38,518
4. Mike Rockenfeller (DEU) Audi RS 5 DTM 1:38,842
5. Bruno Spengler (CAN) BMW M4 DTM 1:39,242
6. Maxime Martin (BEL) BMW M4 DTM 1:39,549
7. Antonio Felix da Costa (PRT) BMW M4 DTM 1:39,666
8. Joey Hand (USA) BMW M4 DTM 1:39,679
9. Paul Di Resta (GBR) DTM Mercedes AMG C-Coupé 1:40,383
10. Gary Paffett (GBR) DTM Mercedes AMG C-Coupé 1:40,434
11. Vitaly Petrov (RUS) DTM Mercedes AMG C-Coupé 1:40,741