Audi: Wer jagt DTM-Spitzenreiter Marco Wittmann?
Holt sich Mike Rockenfeller Spitzenreiter Marco Wittmann?
Und sitzen Spitzenreiter Marco Wittmann im Nacken. Der BMW-Mann hat 58 Punkte auf dem Konto und damit 19 Zähler Vorsprung auf den ersten Verfolger Edoardo Mortara (38).
Doch damit beginnen die Luxusprobleme im Audi-Lager. Denn hinter dem Italiener ballt sich die hausinterne Konkurrenz. Mattias Ekström (35), Titelverteidiger Mike Rockenfeller (35), Adrien Tambay (28) und Miguel Molina (26) folgen auf den Plätzen. Geballte Audi-Kraft, aber auch (noch) kein Kandidat, auf den man sich bei Audi im Kampf um den Fahrertitel konzentrieren könnte.
«Grundsätzlich sehe ich es gerne, dass wir mannschaftlich geschlossen dastehen und viele aussichtsreiche Kandidaten haben. Das macht uns gegenüber irgendwelchen Unwägbarkeiten weniger empfindlich. Irgendwann muss man sich auf einen Fahrer konzentrieren, wenn es möglich ist», meinte Audis DTM-Leiter Dieter Gass. Und das soll nach dem Halbzeit-Rennen an diesem Wochenende in Moskau geschehen. Dann gilt die Konzentration im Idealfall dem aussichtsreichsten Fahrer, wie im vergangenen Jahr Rockenfeller, dem der Rücken freigehalten wurde.
Einige Schwankungen
Das Problem: «Wir haben in den individuellen Leistungen ein bisschen Schwankungen gesehen. Mike ist als Titelverteidiger jemand, der sich anbietet. Man muss am Sonntag das Rennen abwarten und schauen, wie das Ergebnis aussieht und dann eine Entscheidung fällen», sagte Gass.
Die Audi-Bilanz ist bemerkenswert: Den ersten Platz in der Herstellerwertung hat Audi nach sieben Podestplätzen in vier Rennen ebenso inne wie die Teamwertung (Abt). Zwar landeten dreimal sogar zwei Audi auf dem Podium. Ein Sieg war aber noch nicht dabei. «Wenn man sich die Rennergebnisse anschaut, ist der erste Sieg überfällig. Die Renn-Performance war überall gut», so Gass.
Die beiden ersten Verfolger halten sich mit Kampfansagen jeglicher Art noch zurück. «Ich fahre weiter von Rennen zu Rennen. Ich hatte in den letzten beiden Rennen ein kleines Tief. Ich versuche es jetzt, besser zu machen. Ob es klappt, wird man sehen», sagte Rockenfeller. «ES ist zu früh, um etwas zu sagen, Es sind gerade einmal vier Rennen gefahren. Wir wollen natürlich den Titel gewinnen, aber es wird sehr schwer. Die Saison ist noch lang. Wichtig ist es, Punkte zu sammeln. Und dann werden wir sehen, wo wir stehen», so Mortara.
Schau’n mer mal
Wie sieht denn überhaupt der Spitzenreiter den Titelkampf? Macht er sich nach vier Rennen inzwischen ernsthafte Gedanken? «Ich werde ja jetzt schon die ganze Zeit gefragt. Nach Moskau ist erst einmal Halbzeit. Lass uns zwei, drei Rennen abwarten, dann schauen wir mal weiter», stapelt Wittmann tief.
Sein Vorsprung hat allerdings Vorteile: «In erster Linie geht man beruhigt an die Sache heran. Vor allem weil wir auf dem Norisring mit acht Zählern ordentlich punkten konnten nach einem für uns schwierigen Wochenende. Ich bin zuversichtlich, vor allem durch die lange Variante und unsere bisherige Performance», so Wittmann. Auch was die Konkurrenz von Audi macht, ist Wittmann recht egal. «Das ist nichts, worüber ich mir Gedanken machen muss. Ich schau' auf mich.»