Was läuft schief in der DTM: Das sagt die ARD
Das sagt die ARD zu der Kritik
Ein wichtiges Thema war im Rahmen der Umfrage für die Leser die TV-Übertragung. Wir haben ARD-Sportkoordinator Axel Balkausky mit den Anregungen und Kritiken der Leser konfrontiert und um eine Stellungnahme gebeten.
Die Antworten von DTM-Chef Hans Werner Aufrecht finden Sie hier.
Die Übertragung der ARD ist zu leidenschaftslos, zu wenig emotional.
Wir berichten objektiv und informativ von der DTM – das wird von uns als Berichterstatter erwartet, und wir setzen es um. Selbstverständlich wollen wir auch unterhalten, dabei muss man aber berücksichtigen, dass ein Überholvorgang auf der Strecke nicht immer vergleichbar ist mit einem Siegtor von Mario Götze in der 113. Minute eines Fußball-WM-Finales. Darüber hinaus übermitteln wir Emotionen der Fahrer aus dem Cockpit vor und nach dem Rennen – und da gehören Emotionen unserer Ansicht nach am ehesten hin.
Die Berichterstattung ist nicht mehr zeitgemäß, ohne jeglichen Tiefgang und Hintergrundinformationen sowie schlicht zu kurz. Der Wunsch: Mehr Vor- und Nachberichterstattung, evtl. Sondersendungen auf Zweitkanälen.
Unsere Erfahrung hat gezeigt, dass Inhalt und Umfang unserer Rundum-Berichterstattung von der DTM vom Zuschauer akzeptiert werden. Die Hintergründe zu Menschen und Technik stehen in unseren Übertragungen im Fokus.
Die Kritik unter anderem von der ARD, dass sich zu wenig «Typen» in der DTM befinden, können die Leser nicht nachvollziehen. Hier sind die Hersteller, aber eben auch die ARD in der Pflicht. Die in der DTM vorhandenen Typen werden bei der ARD nicht genug in Szene gesetzt.
Natürlich bemühen auch wir uns immer wieder darum, die Bekanntheit der Protagonisten dieser Rennserie über unsere Berichterstattung zu erhöhen bspw. in Form einer aufwendig produzierten Trailerkamapgne mit den «Glorreichen Sieben», in der die sieben DTM-Champions im Mittelpunkt stehen. Darüber hinaus portraitierten wir die Fahrer auch in ihrem privaten Umfeld u. v. m.
Der Wegfall von Manuel Reuter kommt nicht gut an. Philipp Sohmer ist als Kommentator alleine überfordert. Ein Co-Kommentator muss zurück, im Idealfall ein ehemaliger Rennfahrer.
Das sehen wir anders. Die vielen Zuschauerreaktionen haben gezeigt, dass Norbert Haug als DTM-Experte voll akzeptiert ist. Unser Reporter ist trotz des höchstkomplizierten Reglements immer auf der Höhe des Geschehens. Er wird selbstverständlich off air von Rennsport-Experten unterstützt.
Norbert Haug wird in der Boxengasse verschenkt. Er gibt nur hin und wieder während des Rennens mal Kommentare ab. Er ist grundsätzlich eine große Bereicherung für die Übertragung, nur mit der Art und Weise, wie man ihn einsetzt, wird er komplett entwertet.
Unserer Ansicht nach setzen wir Norbert Haug hervorragend ein. Wir nutzen seinen Bekanntheitsgrad, indem wir ihn als Motosport-Experten on air vor allem vor und nach dem Rennen einsetzen, aber natürlich profitieren wir darüber hinaus von den Fachkenntnissen des ehemaligen Motorsport-Chefs. Denn er steht auch während des Rennens in Kontakt mit unserem Reporter Philipp Sohmer.
Es kommt zudem öfter vor, dass Übertragungen noch vor der Siegerehrung abgebrochen werden und zu anderen Events geschaltet wird. Emotionen werden so abgewürgt
Das ist die absolute Ausnahme und ist – wenn es einmal passiert – den Zeitplänen andere Veranstaltungen geschuldet, die live im Ersten übertragen werden. Die DTM-Siegerehrung wird allerdings immer am Ende der Gesamtsendung nachgeliefert.