Audi in Spielberg: Ergebnis nur schwer zu verdauen
Mike Rockenfeller in Spielberg
Dr. Wolfgang Ullrich (Audi-Motorsportchef): Wir haben uns bei einem DTM-Qualifying schon lange nicht mehr so schwergetan wie heute und müssen nun natürlich herausfinden, warum das ausgerechnet hier auf dem Red Bull Ring der Fall war, denn bisher war der RS 5 DTM auf allen Strecken schnell. Unsere beiden Wettbewerber kennen solche Tage – nun hat es leider auch uns einmal getroffen. Wir werden alles dafür tun, morgen im Rennen das Beste aus dieser nicht einfachen Ausgangsposition zu machen.
Dieter Gass (Leiter DTM): Das war natürlich für uns heute ein recht enttäuschendes Qualifying und es ist alles andere als das, was wir uns hier zum Ziel gesetzt und erwartet hatten. Wir sind hierher gekommen mit Fahrzeugen, die von der Gewichtssituation her gut platziert sind; auf eine Strecke, auf der wir traditionell sehr gut unterwegs waren – auch in Jahren, in denen unsere grundsätzliche Fahrzeug-Performance auf anderen Kursen nicht so gut war wie in dieser Saison. Edo Mortara hat zum Beispiel in dem für uns schwierigen Jahr 2012 auf dem Red Bull Ring gewonnen. Entsprechend ist das Ergebnis heute noch schwerer zu verdauen, weil es im Moment noch keinen klar erkennbaren Grund gibt, warum das Qualifying für uns so gelaufen ist.
Jamie Green (Hoffmann Group Audi RS 5 DTM), Startplatz 6: Für Audi ist das natürlich eine Überraschung. Wir hätten nie gedacht, dass wir hier nicht die richtige Performance haben. Ich persönlich habe wohl einen ganz guten Job gemacht. Genau wie das Team mit dem Setup meines Autos. Ich habe die Pole-Position um weniger als eine Zehntelsekunde verpasst. Echt seltsam: Meine Kollegen tun sich so schwer und für mich wäre – mit einer perfekten Runde – sogar die Pole drin gewesen. Normalerweise sind wir im Rennen stärker als im Qualifying. Von Startplatz sechs ist auch ein Sieg drin. Also bin ich optimistisch.“
Timo Scheider (AUTO TEST Audi RS 5 DTM), Startplatz 14: Ich starte mitten im Feld und ich war drittbester Audi-Fahrer im Qualifying. Aber es ist natürlich enttäuschend, so weit hinten zu stehen. Wir müssen das jetzt analysieren und im Rennen kämpfen.
Mattias Ekström (Red Bull Audi RS 5 DTM), Startplatz 15: Sicherlich ist es etwas enttäuschend, so weit hinten zu stehen. Ich hoffe, dass wir morgen eine bessere Pace für das Rennen haben.
Miguel Molina (Audi Sport Audi RS 5 DTM), Startplatz 16: Heute Morgen dachten wir, dass wir gut für das Qualifying gerüstet sind. Doch dann stimmte die Pace nicht. Aber das Rennen ist morgen – und wir hoffen auf ein gutes Rennen. Wir müssen für die Zukunft die Augen öffnen, denn die Mitbewerber waren schneller.
Mike Rockenfeller (Schaeffler Audi RS 5 DTM), Startplatz 17: Ich glaube, es war heute mehr möglich. Jamie (Green) hat es gezeigt. Leider lief es im zweiten Qualifying-Segment etwas unglücklich für mich, denn Jamie hat vor mir etwas verlangsamt und ich war dann zu nahe an ihm dran. Sonst wäre vielleicht die Top Ten oder die Top Acht möglich gewesen. Es ist sehr eng, wir müssen uns jetzt die Daten anschauen. Ich muss ja in der Startaufstellung noch drei Plätze zurück und starte nur von Platz 17. Aber ich gebe nicht auf – und das Rennen ist erst zu Ende, wenn die Zielflagge fällt.
Nico Müller (Audi Financial Services RS 5 DTM), Startplatz 18: Ich konnte wegen eines technischen Defekts in Q2 keine Runde fahren. Das tat etwas weh, denn ich hatte ein problemloses Q1 und hoffte auf einen Platz unter den Top Ten. Jetzt wünsche ich mir ein gutes Rennen.
Adrien Tambay (Playboy Audi RS 5 DTM), Startplatz 20: Es gibt nicht viel zu sagen. Ich habe alles gegeben. Wir müssen analysieren, was heute schief lief, denn wir haben keine Fehler gemacht. Jetzt müssen wir für das Rennen arbeiten.
Edoardo Mortara (Audi Sport Audi RS 5 DTM), Startplatz 21: Das ist nicht das Ergebnis, das ich mir gewünscht hatte, denn Spielberg ist eine meiner Lieblingsstrecken im DTM-Kalender. Ich hatte Verkehr in meinen beiden Stints und ich konnte mich nicht verbessern. Wir waren aber auch zu langsam, müssen generell an der Pace im Qualifying arbeiten. Wir müssen jetzt für das Rennen eine gute Lösung finden.
Hans-Jürgen Abt (Teamchef Audi Sport Team Abt Sportsline): Wir sind natürlich sehr unglücklich mit dem Qualifying. Wir haben alles versucht, aber die Pace war einfach nicht da. Es hilft jetzt auch nicht, wenn wir den Kopf in den Sand stecken. Morgen ist Rennen und ein anderer Tag. Jetzt hoffen wir das Beste und werden versuchen, Schadensbegrenzung zu machen und uns noch einigermaßen in die Punkte zu retten.
Ernst Moser (Teamchef Audi Sport Team Phoenix): Es ist schon etwas frustrierend, nur einen Audi unter den besten 13 Autos zu haben. Wir konnten uns gegenüber dem Freien Training nicht steigern, was der Konkurrenz gelungen ist. Wenn wir ein Zehntel schneller gewesen wären, wären wir unter den besten Acht gewesen. Doch das haben wir leider nicht geschafft – und deshalb stehen wir so weit hinten.
Arno Zensen (Teamchef Audi Sport Team Rosberg): Es ist natürlich schön, den besten Audi zu stellen. Platz sechs – Gratulation an Jamie (Green) und seine Jungs. Guter Job! Das mit Nico (Müller) war natürlich schade: Es gab einen Defekt an der Lichtmaschine oder an der Batterie – das müssen wir noch analysieren. Schade, denn er war ja in Q2.