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Mattias Ekström: «DTM ist viel zu leicht zu fahren»

Von Andreas Reiners
Mattias Ekström

Mattias Ekström

Früher war alles besser: Ein Spruch, der für viele Fans auch auf die DTM zutrifft. Auch Mattias Ekström denkt manchmal mit Wehmut an frühere Tourenwagen-Tage zurück.

Der Schwede ist immerhin seit 2001 dabei. Seitdem hat sich viel verändert. Nicht immer nur zum Guten, wie der 36-Jährige findet. «Unsere Autos haben jetzt viel mehr Abtrieb. 2001 zum Beispiel gab es kaum Abtrieb. Früher musstest du aufpassen mit dem Gas, sonst hast du dir die Hinterräder kaputt gemacht. Du musstest sie behandeln wie eine richtig quengelige Frau», erzählt der zweimalige DTM-Champion.

Und plauderte weiter aus dem Nähkästchen: «Du durftest im Qualifying nicht zu viel Sturz fahren, sonst haben die Reifen einen Plattfuß bekommen. Im Rennen hast du fünf Runden Gas gegeben, dann sind die geschmolzen und du bist zwei, drei Sekunden langsamer gefahren. Diese Sachen passieren ja nicht mehr. In der DTM schnell fahren können heute viele», so Ekström.

Der Grund dafür? «Die DTM ist viel zu leicht zu fahren. Die moderne DTM ist Formel 3 mit Dach. Die Fahrweisen in der GP2 und Formel 3 sind viel ähnlicher zur DTM als früher. Wenn ich jung wäre, würde ich das auch lernen. Aber alte Hunde lernen nicht so leicht...», so Ekström.

Untermauert wird Ekströms Aussage durch die Tatsache, dass die Youngster den alten Hasen wie Ekström, Timo Scheider oder Gary Paffett in dieser Saison um die Ohren fahren. Der 24-jährige Marco Wittmann (BMW) ist auf dem besten Weg zu seinem ersten DTM-Titel. «Die moderne DTM ist ja ausgelegt auf Abtrieb, Abtrieb, Abtrieb, geile Reifen und dieselbe Motorleistung. Wenn du einen Formel-3-Fahrer aus dem Mittelfeld nimmst, ihm zwei Teststage gibst, fährt er hier auf Anhieb vorne mit», so Ekström.

Er selbst würde sich vor allem eines zurückwünschen: Ein Setup für das Qualifying und eines für das Rennen. Denn der Schwede hatte sowohl in der vergangenen als auch in der aktuellen Saison arge Probleme bei der Zeitenjagd, da er seinen Audi im Qualifying zumeist schon auf das Rennen abstimmt. Und dementsprechend von weiter hinten starten muss. «Wenn du dich zu sehr auf das Qualifying konzentrierst, kackst du im Rennen nach fünf Runden ab. So hat man mehr Spaß im Rennen», so der Schwede.

Die Ironie der Geschichte: Bester Polesetter ist DTM-Legende Bernd Schneider mit 29 Poles. Gefolgt von Ekström mit 20. Doch dessen letzte liegt bereits über zwei Jahre zurück. 2012 stand er beim Saisonauftakt in Hockenheim beim Start zuletzt ganz vorne. «Ich bin dafür, dass es wieder ein Qualifying- und ein Rennsetup geben soll. Ich sage ja, dass ich nicht so gut klar komme wie manch anderer Fahrer», gibt er zu.

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