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DTM: Kein Vorwurf von Robert Wickens an Mercedes

Von Andreas Reiners
Robert Wickens

Robert Wickens

Mercedes hat die Disqualifikation von Robert Wickens in Spielberg in Kauf genommen. Der Kanadier kritisierte erneut die Strafe, aber nicht seinen Arbeitgeber.

Die Situation war für Robert Wickens einigermaßen skurril. In Spielberg lief gegen den Kanadier eine Untersuchung wegen eines Unsafe Release, nachdem er in Runde 22 des sechsten DTM-Saisonrennens nach seinem Boxenstopp Timo Glock behindert haben soll. Die Folge war eine Durchfahrtsstrafe.

Zwar wird den Fahrern normalerweise auf der Start- und Zielgeraden die Strafe visuell angezeigt, doch offenbar hatte der Kanadier dies nicht mitbekommen.Mercedes teilte seinem Fahrer die Durchfahrtsstrafe aber auch nicht über den Teamfunk mit. Nachdem er nicht innerhalb der drei vorgeschriebenen Runden in die Box kam, sah er die Schwarze Flagge – was das vorzeitige Aus bedeutete.

«Leider kam es dennoch zu einer Durchfahrtsstrafe, die wir aber im Wissen der Diskussion mit der Rennleitung sowie auch unserer Überzeugung, keinen Fehler begangen zu haben, nicht angetreten haben. Wir fuhren hier ganz klar um den Sieg - diese Möglichkeit wurde uns genommen», hatten die Stuttgarter wenige Tage nach dem Rennen einem offenen Brief mitgeteilt.

Sprich: Mercedes hat die Disqualifikation von Wickens bewusst provoziert. Und den Kanadier so um mögliche Punkte gebracht. Wickens selbst jedoch macht seinem Arbeitgeber keinen Vorwurf. Zumindest nicht offiziell. Wer seinen erbosten Gang zum Kommandostand in Spielberg gesehen hat ahnt, wie es vor allem am Rennsonntag in ihm ausgesehen hat. Zum Vergleich: Auch Jamie Green musste in Führung liegend eine Durchfahrtsstrafe absitzen – und fuhr am Ende noch auf den achten Platz.

«Ich kann die Entscheidung voll unterstützen», sagte Wickens nun. «Natürlich hätten sie mich informieren können. Aber das macht am Ende des Tages nicht wirklich einen Unterschied. Dass Mercedes sich dagegen gewehrt hat, fand ich richtig», sagte Wickens, der zudem das aktuelle Reglement kritisierte.

Man habe gewusst, dass es eng werden würde. «Es ist ein Problem im Reglement, wenn so viele Autos gleichzeitig in die Box kommen», so der Kanadier. Durch die Beschränkung der Optionsreifen auf maximal 50 Prozent des Rennens war klar, dass diejenigen, die auf den weichen Pneus gestartet waren, in Runde 22 in die Box kommen würden. Dann passierte das Malheut.

«Es war eine sichere Freigabe»

«Es war aus unserer Sicht eine sichere Freigabe, was das Reglement und Fahrerbesprechungen angeht. Es wurde vereinbart, dass das Auto, das vorne ist, die Position halten darf und der andere bremsen muss», so Wickens.

Einen Vorschlag, wie man das Problem in Zukunft lösen kann, hat er auch: Der Mercedes-Mann ist dafür, dass die Unsafe-Release-Fälle nach dem Rennen untersucht werden. «Wenn die Rennleitung ein besseres Verständnis davon hat, was passiert ist.» Denn dass er unter dem Strich disqualifiziert wurde und sein Teamkollege Pascal Wehrlein für das gleiche Vergehen im Nachhinein «nur» für das kommende Rennen um drei Plätze strafversetzt wird, steht für Wickens in keinem Verhältnis.

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