BMW: «Das war ein enttäuschendes Qualifying»
Augusto Farfus ist bester BMW-Pilot
Damit fehlten ihm nur 0,144 Sekunden auf Miguel Molina (Audi), der beim Saisonfinale am Sonntag von der Poleposition starten wird. Neben Farfus gelang auch António Félix da Costa im Red Bull BMW M4 DTM auf Platz neun der Sprung in die ersten fünf Startreihen. Für den Rookie vom BMW Team MTEK war es die erste Top-10-Platzierung seit dem dritten Rennwochenende des Jahres in Budapest.
Drei BMW Piloten beendeten das Qualifying bereits nach dem zweiten Abschnitt: Bei Sonnenschein und Temperaturen von über 20 Grad Celsius fuhren DTM-Champion Marco Wittmann, Bruno Spengler und Maxime Martin auf die Plätze 13, 14 und 15.
Eine noch größere Aufholjagd im Rennen haben Timo Glock als 19., Martin Tomczyk auf Rang 20 und Joey Hand, der 21. wurde, im Verlauf der 42 Runden vor sich.
Jens Marquardt (BMW Motorsport Direktor): Das war aus BMW Sicht ein enttäuschendes Qualifying. Von Augusto Farfus haben wir ein sehr gutes Zeittraining gesehen, auch António Félix da Costa konnte in die Top-10 fahren. In der Breite ist das Ergebnis aber nicht zufriedenstellend, zumal es nach den freien Trainings noch recht gut ausgesehen hatte. Wir müssen die Gründe nun analysieren und für morgen die Lehren ziehen, um im Rennen ein besseres Ergebnis zu erreichen. Glückwunsch an Audi zu einer starken Leistung.
Augusto Farfus (Startnummer 3, BMW Team RBM, Platz 4): Angesichts der Leistung von Audi fühlt sich Platz vier für mich heute ein bisschen wie die Poleposition an. Morgen im Rennen ist eine Menge möglich. Das Team hat zwischen dem freien Training und dem Qualifying einen herausragenden Job gemacht. Wir haben große Veränderungen am Auto vorgenommen. Deshalb muss ich den Jungs Danke sagen. Sie haben alles in die Waagschale geworfen – und das hat sich ausgezahlt. Ich denke, uns erwartet ein gutes Rennen. Mein Ziel ist das Podium.
António Félix da Costa (Startnummer 18, BMW Team MTEK, Platz 9): Es fühlt sich gut an, wieder im vorderen Feld dabei zu sein und um den Einzug ins Q3 zu kämpfen. Das hätten wir heute auch wirklich schaffen können. Allerdings war meine entscheidende Runde im zweiten Abschnitt dann nicht gut genug. Das nehme ich auf meine Kappe. Dennoch bin ich recht zufrieden. Nach einer Saison mit Höhen und Tiefen ist es schön, beim Finale noch einmal angreifen zu können.
Marco Wittmann (Startnummer 23, BMW Team RMG, Platz 13): Natürlich kann ich mit dem Qualifying nicht zufrieden sein – vor allem nicht zum Ausklang einer derart erfolgreichen Saison. Wir konnten auf anderen Strecken im Qualifying meist eine super Performance zeigen. Heute lief es dagegen nicht rund. Es war einfach nicht unser Tag. Außerdem bin ich auf meiner schnellen Runde aus meiner Sicht blockiert worden. Für mich wird es im Rennen morgen eine neue Situation sein. Meistens bin ich 2014 aus einer der vorderen Reihen gestartet. Jetzt stehe ich mittendrin im Feld. Aber das motiviert mich nur noch mehr, anzugreifen und nach vorne zu kommen.
Bruno Spengler (Startnummer 9, BMW Team Schnitzer, Platz 14): Mein Qualifying ist so gelaufen wie viele andere Qualifyings in diesem Jahr auch: Ich war einfach nicht mit der Balance meines Autos zufrieden und konnte nicht voll angreifen. Deshalb stehe ich wieder nicht dort, wo ich stehen will. Für den Kampf um den Herstellertitel sieht es nach dem Qualifying nicht ganz so gut für uns aus. Aber man weiß nie, was im Rennen passiert. Ich denke, es wird morgen ein richtiger Thriller.
Maxime Martin (Startnummer 24, BMW Team RMG, Platz 15): Das ist nicht das Ergebnis, das wir uns gewünscht hatten. Aus irgendeinem Grund hatten wir zu kämpfen. Jetzt müssen wir uns auf morgen konzentrieren und versuchen, ein gutes Rennen hinzulegen. Nichts ist entschieden. Wie wir in Zandvoort gesehen haben, kann alles passieren. Es wird ein langes Rennen.
Timo Glock (Startnummer 17, BMW Team MTEK, Platz 19): Es ist schwierig zu erklären, warum das Qualifying so gelaufen ist. Im freien Training war die Pace definitiv da. Auch im Q1 hat sich mein Auto eigentlich gut angefühlt, und es war kein Problem, eine Runde zusammenzubringen. Wir waren jedoch insgesamt zu langsam. Anscheinend haben uns die hohen Temperaturen heute nicht wirklich gut getan.
Martin Tomczyk (Startnummer 10, BMW Team Schnitzer, Platz 20): Ich weiß nicht wirklich, warum wir hier derart zu kämpfen hatten. Aber so ist die DTM eben – extrem hart umkämpft. In Zandvoort lief es für mich mit Platz drei noch super, jetzt stehe ich auf dem 20. Rang. Das ist wirklich schwierig zu verstehen.
Joey Hand (Startnummer 4, BMW Team RBM, Platz 21): Irgendwie spiegelt dieses Qualifying unsere gesamte Saison wider. In diesem Jahr war die DTM für mich wie eine Wundertüte. Ich wusste nie so wirklich, wie ich am Ende abschneiden werde. Eigentlich hatte ich ein super Gefühl vor dem letzten Zeittraining der Saison. Dann hatten wir Probleme mit der Tür an meinem Auto, und ich konnte nur eine gezeitete Runde fahren. Das war natürlich zu wenig. Aber so ist das Leben, so ist der Rennsport. Ich mache meinen Jungs vom BMW Team RBM keinen Vorwurf. Sie haben über die gesamte Saison einen tollen Job gemacht. Ich bin stolz auf sie.