Mercedes: Kommt 2015 das achte DTM-Auto?
Sind 2015 wieder acht Mercedes am Start?
Die Stuttgarter können sich noch immer nicht zu einer Zusage durchringen, die Konkurrenten beobachten die Entwicklung mit Argusaugen. Denn wie gesagt: die Absprache ist, dass Mercedes acht Autos einsetzt. Das hätte allerdings auch schon 2013 so sein sollen. Da überraschte Mercedes die Konkurrenten von BMW und Audi mit nur sechs Boliden, in dieser Saison waren es immerhin schon deren sieben. Klar ist: BMW und Audi erwarten 2015 acht AMG C-Coupés.
«Ich verstehe den Unmut meiner Mitbewerber und auch der Serie, wenn man mit acht Autos antritt und dafür das Budget findet und dann einer der Konkurrenten das nicht macht. Aber andererseits müssen wir auf die eigenen Möglichkeiten und auf die eigene Struktur schauen», erklärte Mercedes-Motorsportchef Toto Wolff.
BMW-Motorsportdirektor Jens Marquardt verweist darauf, dass es beim Comeback der Münchner ein Agreement gab, dass BMW mit nur sechs Autos antreten konnte. Und Marquardt erinnert sich auch: «Ich bin mehrfach im Jahr und auch bereits sehr früh darauf hingewiesen worden, dass das aber nur für das erste Jahr gilt. Wir haben geliefert für 2013 und 2014 und die Herangehensweise unseres Hauses ist es, sich an Absprachen zu halten.»
Ein deutlicher Seitenhieb aus München in Richtung Stuttgart. Dort verweist man unter anderem auf fehlende Ressourcen. Mercedes fuhr 2014 mit fünf Autos bei HWA und mit zwei Autos bei Mücke. «Wenn wir das im nächsten Jahr ändern, brauchen wir ein zusätzliches Einsatzteam und wir brauchen zusätzliche Ressourcen», so Wolff.
Die Kernfrage dabei: Wie ist der wirtschaftliche Gegenwert? Und wie kann der gerechtfertigt werden? «Motorsport ist ein knallhartes Kalkül. Und diese Rechnung muss stimmen», so Wolff. Und daran arbeitet Mercedes gerade. Derzeit läuft ein Bewerbungsverfahren, nachdem Mercedes ein zusätzliches Einsatzteam quasi ausgeschrieben hat.
«Jede Menge Teams haben sich beworben. Wirklich gute Teams mit denen wir in der Vergangenheit schon zusammengearbeitet haben aus allen Bereichen vom Tourenwagen bis in die Formel 3. Und das analysieren wir derzeit«, so Wolff. Eine Entscheidung werde in den nächsten Wochen fallen. «Wir wollen den Besten zum besten Preis-Leistungs-Verhältnis und würden da auch keine Kompromisse eingehen», so der Österreicher.
Die Konkurrenz vermutlich aber auch nicht mehr. Das weiß auch der Mercedes-Motorsportchef. Dass Audi und BMW einer Zusatz-Homologation zugestimmt haben, um Mercedes zu helfen, hat Wolff nicht vergessen und lobt den Spirit der DTM. «Insofern werden wir immer versuchen, uns so fair wie möglich zu verhalten, auch im Hinblick auf diese Entscheidung.»