DTM Lausitzring: Audi will mit Vorurteil aufräumen
Gewinnt Audi auch auf dem Lausitzring?
«Es gab sicher Zeiten, da tat sich Audi auf dem Lausitzring mit seinen vielen langgezogenen, langsamen Kurven schwerer als auf anderen Rennstrecken», sagt Mattias Ekström, Sieger des zweiten Rennens beim Saisonauftakt in Hockenheim, bei einer Telefonkonferenz im Vorfeld des nächsten DTM-Kräftemessens. «Aber ich habe hier auch schon zweimal gewonnen und 2001 das erste DTM-Podium meiner Karriere bejubelt. In den letzten Jahren hat Audi mit dem RS 5 DTM viele Fortschritte auf Strecken mit einer solchen Charakteristik gemacht.»
Das Abschneiden von Audi im letztjährigen Qualifying auf dem Lausitzring untermauert diese These. Dort führte Ekström ein Audi-Trio auf den Startplätzen zwei, drei und vier an. «Dass es dann im Rennen zumindest bei mir nicht rund lief, lag sicher nicht am Auto», ergänzt der Schwede.
Noch erfolgreicher in die Saison 2015 gestartet als Mattias Ekström ist Markenkollege Edoardo Mortara. Der Italiener mit Wohnsitz in Genf reist nach den Plätzen vier und zwei in Hockenheim erstmals als Tabellenführer zu einem DTM-Rennen. Mit 30 Zählern liegt er fünf Punkte vor Ekström und dem britischen Audi-Piloten Jamie Green, der das erste Saisonrennen für sich entschieden hatte. Ein schönes Gefühl, sagt Mortara – aber auch nicht mehr. Mortara: «Hockenheim war sicherlich ein guter Auftakt für mich, aber es kommen noch viele Rennen. Und es ist wichtiger, am Saisonende in der Tabelle ganz oben zu stehen als am Anfang.»
Viel Zeit, abzuschalten und die Tabellenführung zu genießen, blieb Mortara trotz der vierwöchigen Pause ohnehin nicht. Neben seinen Vorbereitungen auf das Rennwochenende in der Lausitz trieb der Teilzeit-Gastronom die Eröffnung einer Filiale seines Genfer Sushi-Restaurants Moshimoshi voran.
Ekström hat die Zeit zwischen den beiden DTM-Einsätzen für einen Start in der Rallycross-WM genutzt. Dabei erkämpfte er im Audi S1 EKS RX quattro Platz zwei. Nun freut er sich auf den Lausitzring: «Die Fans dort zählen zu den coolsten in der DTM. Wenn man an der vollen Haupttribüne vorbeifährt, das ist wirklich beeindruckend. Und spätestens wenn man gegenüber der Tribüne auf dem Podium steht und seine Nationalhymne hört, bekommt man eine Gänsehaut.» Dass der Sprung aufs Podium in der Lausitz zu schaffen ist, steht für beide Fahrer außer Frage: «Wir haben ein starkes Auto, mit dem alles möglich ist, wenn wir das Optimum herausholen.»