DTM: Timo Glock vermiest Felix da Costa das Triple
Die DTM war in Zandvoort zu Gast
António Félix da Costa schreibt Geschichte für sein Heimatland: Er ist der erste Portugiese, der ein DTM-Rennen gewinnen konnte. Bisher war sein Landsmann Filipe Albuquerque mit einem zweiten Platz der bestplatzierte Pilot aus Portugal. Die meisten erwiesenermaßen siegfähigen Piloten weist nun BMW auf. Mit Ausnahme von Rookie Tom Blomqvist stand jeder Fahrer des Münchner Traditionsherstellers schon einmal ganz oben auf dem Podium.
Bei seinem Triumph war Félix da Costa 23 Jahre und 315 Tage alt. Lediglich Gary Paffett, Bruno Spengler, Paul die Resta und Pascal Wehrlein waren zum Zeitpunkt ihres ersten Sieges noch jünger als er. Félix da Costa ist seit gestern außerdem der 17. Pilot im Feld der aktiven DTM-Fahrer, der mindestens einen Sieg auf dem Konto hat.
Dabei ist der Zeitpunkt für seinen Erfolg typisch: Acht Piloten errangen den ersten Sieg in ihrer zweiten Saison. Nur Augusto Farfus, Timo Glock und Maxime Martin konnten bereits im Debütjahr 25 Zähler für sich verbuchen. Am längsten musste Timo Scheider warten: Acht Jahre vergingen zwischen dem erstem Start in der beliebtesten internationalen Tourenwagenserie im Jahr 2000 und seinem ersten Triumph in Oschersleben 2008.
Als achter Pilot reiht sich Félix da Costa in die Liste derer ein, die ihren Premierensieg auf eine Poleposition folgen ließen. Das Triple verhagelte ihm jedoch Markenkollege Timo Glock, der mit 1:33.635 Minuten die schnellste Rennrunde zustande brachte und dem Portugiesen damit etwas mehr als zwei Zehntelsekunden gegenüber dessen schnellstem Umlauf einschenkte.
Zandvoort scheint dabei ein gutes Pflaster für ein Siegdebüt zu sein: Félix da Costa ist nach Mattias Ekström und Mike Rockenfeller bereits der dritte Pilot, der in den Niederlanden erstmals alle Konkurrenten hinter sich ließ. Hockenheim ist die einzige andere Strecke, auf der diese Premiere ebenso vielen Piloten gelang.
Doch auch der Sieger des Samstagsrennens sorgte für Verschiebungen in den Bestenlisten der ‚neuen’ DTM: Marco Wittmann feierte seinen insgesamt fünften Triumph und holte damit Christijan Albers auf dessen heimischem Boden ein. Gemeinsam mit dem Niederländer liegt er nun in der Siegesstatistik auf dem zehnten Rang.
Im Folgejahr nach dem Meistertitel ein Rennen zu gewinnen gelang allerdings bisher den meisten Champions. Nur Paul Di Resta, Martin Tomczyk und Mike Rockenfeller konnten nach ihrem Titelgewinn nicht mit einem weiteren Sieg aufwarten.
Auch in der Markenstatistik hat sich einiges getan: Vor Zandvoort hatte BMW durchschnittlich nur rund 29 Punkte pro Wochenende eingefahren, in den Niederlanden klingelte es dann aber gleich richtig auf dem Punktekonto: Die Weiß-Blauen holten in der Herstellerwertung 149 Zähler. Dazu trug auch der historische Erfolg im Samstagsrennen bei, als beim Fallen der Zielflagge erstmals sieben Fahrzeuge eines Herstellers geschlossen vorne lagen. Die 25 Zähler für den Sieg ernteten sie dabei aufgrund einer Strafe übrigens nicht.
Dennoch liegen die Münchner derzeit nur auf dem dritten Rang der Markenwertung: Auf Mercedes fehlen ihnen zwölf, auf Audi sogar ganze 60 Punkte.