DTM-Zoff: «Verlierer» Scheider gegen «Baby» Wehrlein
In den Hauptrollen: Timo Scheider und Pascal Wehrlein. Ja, genau die beiden, die bereits beim Funkskandal in Spielberg die Hauptakteure waren. Scheider hatte damals nach dem Funkspruch «Timo, schieb ihn raus» sowohl Robert Wickens als auch Wehrlein von der Strecke gedreht. Wehrlein hatte Scheider daraufhin die Vorbildfunktion abgesprochen.
Diesmal lief das Duell zwischen dem Audi-Routinier und dem Mercedes-Youngster via Facebook. Dort postete Scheider ein Foto aus der Garage seines Formel-4-Rennstalls. Dort hing zwischen dem Zeitplan für das vergangene Wochenende in Hockenheim und einer Uhr ein Foto, das ein Baby zeigt. Das Baby schreit dabei «I need DRS!!!». Scheider postete dazu: «Meine Team Scheider Jungs....an wen haben die wohl da gedacht?»
Eine deutliche Anspielung auf das zweite Rennen auf dem Nürburgring, als Wehrlein via Teamfunk mehrmals «I need DRS» gefordert hatte, um sich gegen die hinter ihm fahrende Konkurrenz wehren zu können. Unter anderem sein Markenkollege Maximilian Götz verlor zum Beispiel innerhalb weniger Runden rund acht Sekunden, ließ sich so zurückfallen und Wehrlein schließlich passieren, um ihn anschließend wieder gegen die Konkurrenz zu schützen.
Aktionen, die bei einigen Fahrern, aber vor allem bei Audi nicht gut ankamen. So wetterte DTM-Leiter Dieter Gass nach dem Rennen: «Ich bin sehr enttäuscht von dem, was ich im Rennen gesehen habe. Wir wollen eine sportlich faire Show sehen, und da haben wir einen Rückschlag erlitten.»
Glock verglich die Aktion mit Doping bei der Tour de France: «Damit verarschst du die Fans auf der Tribüne. Du musst das den Leuten irgendwie erklären können. Sauberer Sport ist das nicht. So solltest du keine Meisterschaft gewinnen.»
Die Retourkutsche von Wehrlein ließ allerdings nicht lange auf sich warten. Er postete wiederum ein Foto, das den derzeitigen Gesamtstand der DTM zeigt. Und da liegt der Mercedes-Pilot deutlich in Führung, er hat vor dem Finale in Hockenheim 37 Punkte Vorsprung vor dem Zweiten Edoardo Mortara und steht bei noch 50 zu vergebenen Punkten vor dem Titelgewinn.
Kein Wunder also, dass er sich farblich hervorhob. Genauso wie Scheider auch, der im Gegensatz zu Wehrlein eine eher bescheidene Saison erlebt. Denn der zweimalige Meister belegt derzeit nur den 23. Platz.