Mattias Ekström: «Nicht mit 100 Prozent fahren»
Mattias Ekström
Nach zwei Titeln 2004 und 2007 war er zuletzt mal wieder nah dran an der Krone. 2014 war er Vizemeister, allerdings deutlich hinter dem dominierenden Meister Marco Wittmann. Inb der vergangenen Saison sah es lange danach aus, als hätte er diesmal sehr gute Chancen auf den großen Wurf.
Doch eine Durststrecke auf der Zielgeraden machte ihm einen Strich durch die Rechnung. Nur 21 Punkte holte er in den letzten sechs Rennen, davon 18 im für ihn unbedeutenden letzten Saisonlauf. Unter dem Strich wurde er so nur Dritter hinter Meister Pascal Wehrlein und seinem Markenkollegen Jamie Green. Da halfen am Ende auch keine Psychotricks des alten Hasen gegen den jüngsten Meister der DTM-Geschichte.
2016 also der nächste Anlauf für Titel Nummer drei. Was er tun muss, um den zu holen? «Ich sollte ein paar Fahrfehler abstellen, mehr Vertrauen haben und mit 99 oder 98 Prozent fahren und nicht mit 100 Prozent», sagte Ekström im Interview Wheels by Wovka.
100 Prozent jagt er allerdings an einem DTM-Wochenende immer noch nach. «Ich suche immer noch nach einem perfekten Wochenende, wenn alles von der ersten bis zur letzten Runde perfekt läuft», sagte er. «Ich war einmal nah dran, ich denke 2008, als ich einein perfektes Wochenende hatte.»
Kurz vor Schluss des Rennens platzte jedoch der Reifen. «Das ist so schwer zu erreichen, aber ich versuche es immer wieder, so nah wie möglich an ein perfektes Wochenende heranzukommen», so Ekström. Mit dem neuen Format von zwei Läufen an einem Wochenende ist das logischerweise noch schwieriger geworden. 2015 zum Beispiel beeindruckte er mit einem fehlerfreien Start-Ziel-Sieg in Spielberg. Das ging im Funkspruchskandal allerdings komplett unter.
Dabei sind ungefährdete Siege wie diese eigentlich gar nicht das, worauf der Schwede Lust hat. Alleine vor dem Feld herzufahren sei eher langweilig. «Ich genieße die harten Zweikämpfe mehr. Wenn man mit einem Konkurrenten um eine Position kämpft und hart dafür arbeiten muss.»
Ekström wird auch in diesem Jahr wieder zweigleisig fahren. Als DTM-Pilot sowie als Teamchef seines Rallycross-Projekts. Daneben baut er auch ein Haus. Der Schwede war bereits in der Vergangenheit niemand, der die Beine lange hochlegen konnte. «Wenn das Leben zu ruhig ist, wird es langweilig – ich genieße zu etwa 95 Prozent meiner Lebenszeit Action.»