Formel 1: Max Verstappen – alles für die Katz

Überall Blut: Hand von Franz Zorn von Spikes zerfetzt

Von Manuel Wüst
Für Franz Zorn endete der Eisspeedway-GP in Inzell, bevor er losging. Der 49-Jährige stürzte bei seinem zweiten Trainingsouting, kam mit der Hand ins Hinterrad und zog sich durch die Spikes schwere Handverletzungen zu.

Für Franz Zorn ging es nach seinem Trainingssturz ins Krankenhaus nach Traunstein, wo er sich Samstagabend einer Operation unterziehen musste. Für den ehemaligen Vizeweltmeister ist die Saison gelaufen. Für SPEEDWEEK.com nahm sich der Österreicher am Sonntag Zeit für ein Gespräch.

Franky, wie geht’s dir heute?

Ich muss sagen, Gott sei Dank eigentlich gut. Ich bin gut drauf, warum soll ich jammern? Es gibt keinen Grund dazu. Ich hab’ mir das natürlich nicht ausgesucht und nicht geplant. Das ist jetzt schlecht für mich, die Fans, die Zuschauer und die Sponsoren. Aber mir geht’s gut, Verletzungen an der Hand sind nicht ohne. Ich habe ein paar kleine Nebensehnen verletzt und wurde gleich von einem Handspezialisten in Traunstein im Krankenhaus operiert. Die haben das perfekt gemacht. Vom Handgelenk bis zur Mittelhand war alles aufgeschnitten von den Spikes, das hat fürchterlich ausgesehen, da war alles zerstört.

Wie kam es zu dem Sturz?

Es geht so schnell und man weiß erst gar nicht warum. Mir ist das Motorrad weggedriftet, dann hat das Hinterrad irgendwann wieder gegriffen und dann ging es weg. Ich bin vom Bike runtergefallen, das Bike ist an mir vorbei, dann hat es mir die Hand in die Spikes des Hinterrads gezogen. Ich wusste erst gar nicht was los ist. Ich hatte keinen Handschuh mehr an, Blut ohne Ende.

Du warst in der ersten Trainingssession gut dabei und Inzell wäre dein Heim-GP gewesen. Wie bitter ist es, dass dir so ein Sturz ausgerechnet hier passierte?

Inzell ist immer ein Heimrennen. Die Bestätigung bekam ich direkt im Rennbüro, wo ich sehr nett empfangen wurde. Daran sieht man, dass man jahrelang Gutes getan und sich ein sehr freundschaftliches Verhältnis entwickelt hat. Die Organisation hier ist sowieso top.

Wirst du im kommenden Jahr wieder starten?

Von meiner Seite aus will ich natürlich wieder, ich bin topfit. Aber eine Saison will auch finanziert sein, schauen wir mal, was wir auf die Füße stellen können. Wir hatten neue Motoren vorbereitet und haben einen Schritt gemacht mit den Lausch-Motoren. Die haben im ersten Umlauf und auch in Berlin schon sehr, sehr gut funktioniert. Ich bin froh, dass wir das schon mal testen konnten, wir sind einen Schritt weiter fürs nächste Jahr. Wenn man das nicht testet, dann ist man den ganzen Sommer über im Ungewissen.

Du hast im Winter den Schritt nach Russland in die Liga gemacht. Wie hast du die Rennen dort erlebt?

Muss ich sagen, sehr gut organisiert. Sehr diszipliniert, da wird nicht auf der roten Linie innen gefahren, man erlebt keine unfairen Attacken und jeder Lauf im Anschlag und Vollgas. Wenn man da mithalten kann, das heißt schon was. Auch Nikolai Krasnikov hat mir bei einer Fahrt ins Hotel großen Respekt ausgesprochen. Die Burschen sind alle topfit, super vorbereitet von ihren Clubs und haben ein super Material. Es hat mich auf jeden Fall als Fahrer weitergebracht. Wir konnten Sachen testen, das Bike weiterentwickeln und ich konnte sogar Läufe gewinnen. Natürlich gab es auch Rückschläge, die es im Sport aber immer gibt. Das darf man nicht ganz negativ sehen.

Wie viel Zuspruch hast du seit dem Sturz erhalten?

Die Sponsoren melden sich, kümmern sich und wünschen eine gute Besserung und stehen hinter einem. Auch wenn man zum Rennen herkommt und man da ist. Die ganzen Fans, für die ich extra abgehauen bin aus dem Krankenhaus, weil ich unbedingt nach Inzell wollte. Das ist die Bestätigung, dass man jahrelang gut unterwegs war und bestätigt auch den Charakter, denn ich bin eigentlich ein netter Bursche. Es ist schön, das Ganze zu sehen und zu erleben.

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