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Nations: Wie Deutschland mit der Niederlage umgeht

Von Manuel Wüst
Hans Weber stürzte im Lauf gegen die Finnen

Hans Weber stürzte im Lauf gegen die Finnen

Die deutschen Eisspeedwayfahrer kehren aus Russland zurück – ohne WM-Medaille. SPEEDWEEK.com blickt mit Hans Weber, Max Niedermaier und Stefan Pletschacher auf das Nations in Togliatti zurück.

Dass der Titel beim Eisspeedway der Nationen nach Russland gehen würde und die Schweden die ärgsten Herausforderer sein würden, war vor dem Rennen klar. Dass Kasachstan, Finnland und die Tschechen die hinteren Plätze belegen würden, ebenso. Spannend wurde es um Bronze zwischen Deutschland und Österreich.

Deutschland setzte auf seine drei Grand-Prix-Piloten Max Niedermaier, Hans Weber und Stefan Pletschacher und Österreich brachte nach überstandener Verletzungspause Franz Zorn, Charly Ebner und Josef Kreuzberger ins Rennen.

Gleich im ersten Lauf bekamen die deutschen Medaillenhoffnungen einen Dämpfer, als Max Niedermaier und Hans Weber im Duell gegen Österreich zu Sturz kamen und Weber ins Krankenhaus musste. «Der Plan war natürlich den Lauf zu gewinnen», blickte Weber auf den miserablen Rennbeginn zurück. «Mir ist leider in der Kurve der Gang rausgesprungen, wodurch ich ein paar Meter verlor. Ich wollte Zorn unbedingt noch abfangen, dann kam Max leider von innen und ist auf meinen Arm draufgefahren.»

Folge des Sturzes war, dass Weber im Krankenhaus genäht werden musste und das deutsche Team nach der 1:5-Niederlage gegen Österreich gleich mit 4 Punkten Rückstand ins Rennen ging. «Der Max macht das natürlich nicht absichtlich», sprach Weber seinen Teamkameraden von jeglicher Schuld frei. «Das Eis war im ersten Lauf noch gut, ich habe selbst noch keine Bilder oder Videos gesehen und kann mir auch nicht genau erklären, wie das passiert ist. Auf jeden Fall ist das beschissen gelaufen», schilderte Niedermaier.

Ohne Weber bestritten Niedermaier und Stefan Pletschacher die verbleibenden Läufe. Neben den zu erwartenden Niederlagen gegen Russland und Schweden holten die beiden ein 5:1 gegen Tschechien und ein 4:2 gegen Kasachstan. Noch während dem Lauf gegen Kasachstan kehrte Weber aus dem Krankenhaus zurück und griff gegen Finnland nach Rücksprache mit dem Team noch einmal ins Geschehen ein. Die Devise für den Sonntag war klar. «Wir sind in schlechter Ausgangsposition und müssen zusammenstehen und versuchen, den dritten Platz noch abzufangen», so Weber. Auch Niedermaier zeigte sich für den Sonntag optimistisch: «Es hätte am Sonntag auch noch mit Bronze klappen können, doch es ging ja im ersten Lauf auch gleich wieder schlecht los und es hat wohl nicht sollen sein.»

Im ersten Lauf kam Weber im Duell mit den Finnen zu Sturz und im zweiten Lauf konnte Pletschacher die Kasachen nicht hinter sich halten. «Der Punktverlust gegen die Kasachen ist für mich ganz schwierig. Am Sonntag haben ich und Max schön harmoniert, ich konnte dann aufgrund der nachlassenden Kraft die Linie nicht halten», berichtete Pletschacher.

Der 40-Jährige war vor der Team-WM extra nach Hause geflogen, um sich behandeln zu lassen. «Ich habe mich wirklich fit genug gefühlt, um dem Team zu helfen», so Pletschacher. «Wäre es nicht gegangen, hätte ich den Platz auf jeden Fall zurückgegeben. Ich war mir sicher, dass es reichen würde. Im Training am Freitag hatte ich keine Probleme, mit steigender Anzahl Läufe wurde es schwieriger.»

Am Ende des Rennens fehlten dem Team vier Punkte auf die Österreicher, die jedoch im letzten Lauf nur Reservefahrer Josef Kreuzberger ins Rennen schickten.

Eine Medaille wäre mit Sicherheit möglich gewesen. Einen Einzelnen nach diesem Rennverlauf an den Pranger zu stellen wäre zu einfach, da zu viel passiert ist und zu viele Punkte aus verschiedenen Gründen liegen blieben. Stefan Pletschacher: «Man gewinnt als Team und man verliert als Team».

Ergebnisse Eisspeedway der Nationen Togliatti/RUS:

Vorläufe:
1. Russland, 60 Punkte: Daniil Ivanov 23, Dmitry Koltakov 20, Dmitry Khomitsevich 17.
2. Schweden 52: Martin Haarahiltunen 16, Ove Ledström 17, Niclas Svensson 19.
3. Österreich 38: Franz Zorn 23, Charly Ebner 12, Josef Kreuzberger 3.
4. Deutschland 34: Max Niedermaier 21, Stefan Pletschacher 7, Hans Weber 3.
5. Finnland 24: Tomi Tani 10, Matti Isoaha 14, Jussy Nyrönen 0.
6. Kasachstan 22: Sergey Serov 1, Vladimir Cheblokov 15, Denis Slepukhin 6.
7. Tschechien 21: Andrej Divis 14, Jan Klaus 4, Lukas Volejnik 3.

Finale:
Russland : Schweden 13:2
1. Daniil Ivanov, 8 Punkte. 2. Dmitry Koltakov 5. 3. Martin Haarahiltunen 2. 4. Niclas Svensson 0.

Endergebnis: 1. Russland. 2. Schweden. 3. Österreich.

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