Franz Zorn klagt Niclas Svensson an: «So nicht!»
Nach diesem Sturz war für Franz Zorn der GP in Almaty vorbei
Pech für Franz Zorn. Der Österreicher, in dieser Saison mit einer Wildcard im Eisspeedway-Grand-Prix unterwegs, hat schon zu Saisonbeginn wichtige Punkte verloren. Beim Auftakt-GP in Almaty würde er in seinem letzten Lauf vom Schweden Niclas Svensson abgeschossen. Bis dahin hatte Zorn drei zweite und einen dritten Platz eingefahren. Mit nur sieben Punkten auf dem Konto musste er danach aufgeben. Der zweite Grand Prix fand dann ohne ihn statt.
Jetzt die Hiobsbotschaft: Auch auf die beiden nächste Läufe am kommenden Wochenende in Shadrinsk muss Franz Zorn verzichten, denn die Ärzte im heimischen Saalfelden haben ihm dazu aufgrund der Schwere seiner Verletzungen geraten.
Franky, was ist in Almaty passiert?
Ja, was ist passiert? Der Niclas Svensson hat mich runtergefahren, das ist passiert. Das war übrigens schon das fünfte Mal, dass er das mit mir gemacht hat. Schon in Heerenveen im vergangenen Jahr habe ich zu ihm gesagt, wenn es nochmal vorkommt, passiert etwas.
Was soll passieren?
Ich habe mit meiner Föderation gesprochen, sie sollen einen Brief an die FIM schreiben, denn so geht es nicht weiter. Und ich habe auch schon Armando Castagna dahingehend kontaktiert. Die müssen sofort etwas gegen solche Rücksichtslosigkeiten und Dummheiten wie die vom Svensson unternehmen.
Was war das genau?
Der Niclas Svensson hat mir der Aktion wieder mal gezeigt, dass er nicht in der Lange ist, ein normales Racing zu fahren. Wenn vor dir ein Fahrer auf der roten Linie fährt, kannst du da nicht noch innen durch fahren. Es gibt doch Regeln bei uns Sport, aber sie werden nicht eingehalten, es wird immer schlimmer. Es wurde über die Jahre vergessen, was gefährliches Fahren ist. Grätscht du beim Fußball von hinten einen anderen Spieler um und verletzt ihn dabei auch noch, bekommst du die rote Karte.
Welche Verletzungen hast du dir bei diesem Crash eingehandelt?
Oh je. Erstmal war mein Fuß zerschnitten, aber das ist schnell zugeheilt. Das größte Problem war, dass der Fuß nach dem Rennen ziemlich angeschwollen ist, da er zwischen Vorderrad und Rahmen eingeklemmt war und dass ich mir schwere Muskelquetschungen in der Wade zugezogen habe. Mein Sportarzt zuhause hat gesagt, dass so etwas von den Schmerzen her schlimmer als ein Wadenbeinbruch ist.
Kamen die Schmerzen gleich?
Nein, nicht sofort in der Intensität. Am nächsten Tag war es ganz schlimm.
Bist du in Kasachstan im Krankenhaus behandelt worden?
Du warst noch nie dort in den Ländern der ehemaligen Sowjetunion, nicht wahr? Da weißt du auch nicht, auf was du dich da einlässt. Letztlich bist du außer wertvoller Zeit auch noch eine Menge Geld losgeworden und gebracht hat es nichts.
Wie ging es dann weiter?
Ich habe mit Ärzten bei uns zuhause telefoniert, die haben mir gleich geraten heimzukommen und eine Pause einzulegen. So sind wir nach der Mithilfe einiger Fans vor Ort beim Verladen der Gerätschaften zu zweit 2200 km zurück gefahren. Hier in Saalfelden werde ich jetzt mit Laser und Ultraschall behandelt und hoffe, dass es bis Togliatti wieder besser geht.
Du hast bei dem Sturz einen neuen Anzug aus speziellem Kevlar von WACO getragen, stimmts?
Also wenn ich den nicht gehabt hätte, wäre es schlimmer ausgegangen. Mit einem Nylonanzug wäre der Fuß kaputt gewesen. Man sieht ganz viele Stiche und auch ein Loch im Anzug, aber das Material hat sehr viel abgehalten.
Die Saison ist irgendwie schon gleich zu Beginn im Eimer, oder?
Wenn du den ganzen Sommer über alles organisiert und alles vorbereitet hast, auch körperlich, und dann kommt so etwas? Jetzt ist alles zunichte, aber ich gebe nicht auf.