Almaty: Inzeller Eismeister soll Desaster verhindern
Das altehrwürdige Medeo-Stadion in Almaty/Kasachstan
Organisatorisch gab es im vergangenen Jahr, beim ersten WM-Rennen in Kasachstan des neuen Jahrtausends, im altehrwürdigen Medeo-Stadion vor den Toren Almatys nichts auszusetzen. Einziger Kritikpunkt war die Verschiebung des Rennstarts am zweiten Tag um drei Stunden, weil das ausgefahrene Eis nicht rechtzeitig zum ersten Start fertig war.
Auf Anfrage der FIM brachte Günther Bauer den Inzeller Eismeister Toni Doppler ins Spiel, der seit Dienstag den Kasachen mit Rat und Tat zur Seite steht. Im Vergleich zu Inzell, um deren Eisbahn seit 2010 eine Halle gebaut ist, ist das Stadion in Alamty eine Freiluftarena.
«Wie ich hier angekommen bin, habe ich mir die Gegebenheiten angeschaut und gemerkt, dass sie nicht mit unserer Halle vergleichbar sind», sagte der Eismeister zu SPEEDWEEK.com. Doppler verfügt über 13 Jahre Erfahrung in der Eisaufbereitung in Inzell. «Während bei uns konstante 7 bis 8 Grad Celsius in der Halle herrschen, sind hier in der Nacht minus 10 und am Tage mit Sonnenstrahlung plus 10 Grad.»??
Während der grundlegende Aufbau einer Eisbahn bei genügend vorhandener Kälteenergie und genügend Zeit recht problemlos ist, besteht die Kunst darin, die ausgepflügte Eispiste innerhalb weniger Stunden zwischen den beiden Rennen am Samstag und Sonntag wieder perfekt herzurichten.
«Das Wichtigste ist, die Mindesttemperaturen an der Eisoberfläche beim Rennbetrieb zu erreichen, damit der Abrieb nicht so groß ist», erklärte Doppler. «Das Eis darf nicht zu kalt sein, damit unter dem Rennen nicht zu große Stücke rausbrechen. Nach dem Rennen werden wir wie in Inzell zunächst Wasser aufbringen. Bei uns sind es etwa 45.000 Liter von Samstag auf Sonntag. Danach müssen in Handarbeit die Löcher mit dem Abrieb gestopft werden. Über Nacht muss alles gefrieren, um am nächsten Tag nur noch die Unebenheiten glatt zu polieren. Ich bin zuversichtlich, dass das auch in Almaty funktionieren wird.»