Formel 1: Max Verstappen – Chancen verspielt?

Startplatz 22 für GERT56 by rs speedbikes in Le Mans

Von Helmut Ohner
Julian Puffe «flog» förmlich über den Circuit Bugatti in Le Mans

Julian Puffe «flog» förmlich über den Circuit Bugatti in Le Mans

Dank einer sensationellen Vorstellung von Julian Puffe konnte sich das German Endurance Racing Team 56 by rs speedbikes beim Langstreckenklassiker in Le Mans für den 22. Startplatz qualifizieren.

Schon beim Klassensieg des Teams Voelpker NRT48 Schubert-Motors by ERC beim Acht-Stunden-Rennen auf dem Slovakia Ring 2017 hatte Julian Puffe großen Anteil. Jetzt zeigte der Deutsche im Training zum 24-Stunden-Rennen in Le Mans, dass er auch beim German Endurance Racing Team 56 by rs speedbikes ein unverzichtbarer Teil der Mannschaft ist.

Nach dem sensationellen sechsten Platz in seiner Gruppe mit erfahrenen Langstreckenspezialisten wie Sébastien Gimbert von Honda Endurance oder Etienne Masson vom 15-fachen Weltmeister Suzuki Endurance auf ihren Werks-Maschinen ließ sich sein Teammanager Karsten Wolf auf Facebook zu einem wahren Jubelsturm hinreißen.

«Glückwunsch vom Team und von mir ganz persönlich an den <Puffinator> und danke an die Mannschaft um die Fahrer Horst Saiger, Rico Löwe und Christof Höfer, die alle gemeinsam an der Basis gearbeitet haben. Du hast uns diesen <Big Moment> geschenkt. Ich hoffe auf eine lange Zusammenarbeit und wenn es mal rum ist, werden wir stolz und glücklich sein, mit einem der größten Talente im deutschen Motorradrennsport ein Stück Weg gegangen zu sein», postete Wolf.

Gemeinsam mit dem von Bolliger Team Switzerland zu GERT56 gewechselten Horst Saiger, der in Le Mans zum ersten Mal auf der nach Superstock-Reglement aufgebauten BMW S1000RR sitzt, und Rico Löwe bedeutete dies unter 60 Teams den 22. Startplatz beim zweiten Lauf zur Langstrecken-Weltmeisterschaft 2017/2018.

«Dieser 22. Startplatz geht für uns mehr als in Ordnung. Wir hatten diese Woche einige kleine Kinderkrankheiten und Probleme zu beheben, haben diese aber mit der Expertise unserer Jungs in den Griff bekommen. Julian hat uns natürlich alle mit seiner Zeit umgehauen, das war der Oberhammer. Und auch wenn man sich anschaut, wie eng das hier alles zu geht, dann brauchen wir jetzt nur eins: Eine richtige Portion Glück, aber vor allem kein Pech. Für das Rennen sind wir hoch motiviert und freuen uns jetzt einfach, wenn es morgen los geht – und danach, wenn es am Sonntag wieder vorbei ist», so Karsten Wolf.

«Das Motorrad ist wirklich super und ich bin zufrieden. Das Team ist top eingespielt, das ist auch keine Schmeichelei, das ist wirklich so. Ich kämpfe noch ein wenig mit meinem Speed. Das Motorrad fährt wie auf Schienen, aber ich kriege es einfach nicht an die Grenze», verwies Saiger auf seine Umstellungsschwierigkeiten. «Wenn ich eins aber in 20 Jahren Rennsport gelernt habe, dann ist es, dass man nichts erzwingen kann. Julian hat ja gezeigt, wie gut das Motorrad ist und jetzt hoffen wir auf ein ereignisloses Rennen.»

«Ich bin eigentlich sehr zufrieden, denn ich konnte mit dem alten Reifen vom ersten Qualifying gleich meine Zeit vom Vortag wiederholen. Das ist etwas, was mir bisher immer schwergefallen ist, weil ich normal eine Weile brauche, um in meinen Rhythmus zu kommen. Ich habe aber auch gleich gemerkt, dass wir mit dem Motorrad einen Schritt nach vorn gemacht haben, heute war die BMW einfach top», erzählte Puffe nach seiner ausgezeichneten Trainingssitzung.

«Am Schluss wurde ich mit einem weichen Reifen auf die Strecke geschickt. Mit einem Qualifyer auszurücken war etwas völlig Neues für mich. Das hat aber gleich in der ersten Runde gut funktioniert. Leider sind mir in der letzten Kurve mehrere Fahrer im Weg gestanden. Danach ist mir beim neuerlichen Versuch eine ganz gute Runde geglückt. Für mein erstes Antreten in Le Mans darf ich wohl zufrieden sein.»

«Ich hatte am Donnerstag im ersten Qualifying noch etwas mit mangelndem Grip am Hinterrad zu kämpfen, doch das Problem konnten wir so gut es ging beheben. Es ist das erste Mal in zehn Jahren, dass es bei einem 24-Stunden-Rennen im April so heiß ist. Darauf kein Team wirklich vorbereitet. Auch wir mussten unsere Reifenstrategie umstellen», ergänzte Rico Löwe.

Wenn auch «nur» Reservefahrer im Einsatz erledigte Christof Höfer seine Aufgaben: «Die Woche war für mich trotz vieler Probleme sehr positiv. Zum Wohl der Mannschaft habe ich meinen Ehrgeiz, eine gute Rundenzeit zu fahren, zurückgenommen. Ich habe strukturiert daran gearbeitet, das Motorrad für das Rennen einsatztauglich zu bekommen. So gesehen bin ich sehr zufrieden.»

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