Kevin Rousseau: Von der Seitenwagen-WM zum Bol d‘Or
In den frühen Jahren der Motorrad-Weltmeisterschaft war es durchaus üblich, dass sich Solo-Piloten fallweise auch als Passagier in einen Seitenwagen gesetzt haben. Der Schweizer Weltmeister Luigi Taveri ist ebenso ein prominentes Beispiel dafür wie sein Landsmann und spätere Formel-1-Grand-Prix-Sieger Joseph Siffert oder der Brite Billie Nelson.
Heutzutage ist so eine Konstellation allerdings eine seltene Ausnahme. Vor allem auch deshalb, weil die Seitenwagen-Weltmeisterschaft nicht mehr im Rahmen der Klassen Moto3, Moto 2 und MotoGP, sondern gemeinsam mit der Langstrecken-WM oder der internationalen Alpe Adria Meisterschaft ausgetragen werden.
Der 25-jährige Franzose Kevin Rousseau ist neben dem Österreicher Manfred «Yeti» Wechselberger eine dieser raren Ausnahmeerscheinungen, die sowohl Gefallen am Gespann-Rennsport, als auch an ihren Solo-Ambitionen gefunden haben.
Der drahtige Franzose sitzt seit dem Rücktritt des Niederländer Geert Koerts bei dessen Landsmann Bennie Streuer im Sattel. Im Vorjahr belegte die niederländisch-französische Schicksalsgemeinschaft den vierten Platz in der Endabrechnung. Auch diese Saison werden Streuer/Rousseau wohl als Vierte aus der WM hervorgehen.
Nach einem zweiten und dritten Platz bei den WM-Läufen in Grobnik/Rijeka hatte es Rousseau eilig, sich Richtung Frankreich auf den Weg zu machen. Beim Langstrecken-Klassiker Bol d’Or ist bei JMA Motos Action Bike als Ersatzfahrer nominiert. In der abgelaufenen Saison belegte die Suzuki-Truppe auf dem Slovakia Ring und in Oschersleben jeweils den 24. Rang.
«Sowohl der Seitenwagen-Rennsport, als auch die Langstrecken-Rennen machen unglaublich viel Spaß, auch wenn ich mit Bennie um einiges erfolgreicher bin», ließ Rousseau am Rande der Seitenwagen-Weltmeisterschaft in Rijeka wissen. «Schön, dass sich beide Arten perfekt verbinden lassen, denn ich möchte nichts davon missen.»