Formel 1: Ohrfeige für Gegner von Verstappen

Bol d’Or, 16h: Viel Action bei einbrechender Nacht

Von Helmut Ohner
Nach dem Sturz von Canepa beseitigt die YART-Truppe die Unfallschäden

Nach dem Sturz von Canepa beseitigt die YART-Truppe die Unfallschäden

Nach zwei Dritteln der Renndistanz von 24 Stunden hat sich SRC Kawasaki France vor Suzuki Endurance an die erste Position gesetzt. GERT56 führt als Gesamtsiebenter die Wertung der Klasse Superstock an.

Die ersten 16 Stunden des Bol d’Or in Le Castellet hatten es in sich. An der Spitze gab es über weite Strecken packende Kämpfe zwischen dem Trainingsschnellsten SRC Kawasaki France, dem 15-fachen Weltmeister Suzuki Endurance und dem Titelverteidiger F.C.C. TSR Honda France als wäre es ein Sprintbewerb und nicht ein Langstreckenrennen über 24 Stunden.

Mit Yamaha Austria verabschiedete sich knapp nach vier Stunden Renndistanz mit einem Sturz der erste Mitfavorit aus dem Kampf um den Sieg. Auf dem Öl, das YART eingangs der Mistral-Geraden auf der Strecke verteilt hatte, fielen zahlreiche Teams zum Opfer, mit AM Moto Racing Competition auch einer der Frontrunners in der Superstock-Klasse.

Zu diesem Zeitpunkt lag der bis dahin Viertplatzierte ERC-BMW Motorrad bereits aussichtslos im hinteren Teil des 59 Mannschaften umfassenden Feldes, nachdem das Motorrad bei einer Kollision mit einem zu überrundeten Fahrer stark beschädigt wurde. Nach 245 Runden war das Abenteuer Bol d’Or 2018 endgültig für die Mannschaft beendet.

Knapp nach sechs Stunden Renndistanz wurde es dramatisch. SRC Kawasaki France musste in der Box das gesamte Heck tauschen, weil die Beleuchtung der hinteren Startnummer ausgefallen war. Da Randy de Puniet mit dem letzten Tropfen Benzin in die Boxenstraße gerollt war, hatte man bereits zuvor einmal eine komfortable Führung aus der Hand gegeben.

Fast zeitgleich verschwand F.C.C. TSR Honda France in der Box. Hektisch wurde am Motorrad, das in den Gängen 4 bis 6 rapide an Motorleistung verloren hatte, Hand angelegt und in Windeseile ein Teil der Elektrik getauscht. Der regierende Weltmeister fiel hinter Yamaha Austria, die sich von Platz 25 wieder nach vorne gearbeitet hatte, bis an die 18. Stelle zurück.

Davon völlig unbeeindruckt drehten das von Rico Penzkofer betreute Team WEPOL Racing und das Bolliger Team Switzerland ihre Runden. Acht Stunden vor dem Ende liegen beide Mannschaften auf den Rängen 3 und 4. Auch die Mannen von GERT56 by rs speedbikes drehen konstant ihre Runden auf dem Circuit Paul Ricard und führen die Klasse Superstock an.

Honda Endurance, die nach Mitternacht die Führung übernommen hatte, weil Suzuki Endurance eine gelockerte Fußraste tauschen musste, scheinen in der Wertung zwar noch an der 45. Stelle geführt werden, doch die Mechaniker arbeiten seit Stunden am Motor. Ob der WM-Dritte der abgelaufenen Saison nochmals in den Kampf um WM-Punkte eingreifen wird, darf bezweifelt werden.

Stand nach 16 Stunden
1. SRC Kawasaki (De Puniet, Guarnoni, Checa), Kawasaki ZX-10R. 2. Suzuki Endurance (Philippe, Masson, Black), Suzuki GSX-R1000. 3. WEPOL Racing (Webb, Lagrive, Morais), Yamaha YZF-R1. 4. Bolliger Team Switzerland (Stamm, Suchet, Hugot), Kawasaki ZX-10R. 5. F.C.C. TSR Honda France (F. Foray, Hook, di Meglio), Honda CBR1000RR SP2. 6. Yamaha Austria (Parkes, Canepa, Fritz), Yamaha YZF-R1. 7. GERT56 by rs speedbikes (Puffe, Kerschbaumer, Altendorfer), BMW S1000RR. 8. Yamaha Viltaïs Pierret Experiences (Alt, Lanbois, Techer), Yamaha YZF-R1. Ferner: 12. Motobox Kremer (Kemmer, Dehaye, Ortiz), Yamaha YZF-R1. 17. Zuff Racing (Fraga, Pittet, Trueb), Honda CBR1000RR.

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