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Mandy Kainz: «Loris hat Erwan das Leben gerettet!»

Von Helmut Ohner
Bei der 83. Auflage des Bol d’Or ging die Langstrecken-Weltmeisterschaft in Le Castellet haarscharf an einer Katastrophe vorbei. Nur durch die Geistesgegenwart von Loris Baz gab es kein Opfer zu beklagen.

Das Auftaktrennen der Endurance-Weltmeisterschaft 2019/2020 in Le Castellet wird noch lange im Gedächtnis der Fans, die den Langstreckenklassiker auf dem Circuit Paul Ricard im Süden Frankreichs vor Ort oder daheim auf dem Bildschirm verfolgt haben, lange im Gedächtnis bleiben.

Nach der zwölfstündigen Unterbrechung – am Samstagabend blieb dem Veranstalter nichts anderes übrig, als das Rennen wegen heftiger Regenfälle zu stoppen – hatte die 83. Auflage des Bol d’Or gerade wieder Fahrt aufgenommen als Mike di Meglio (F.C.C. TSR Honda France) gegen 09.00 Uhr mit einem kapitalen Motorschaden ausrollte.

«Etwa 20 Sekunden nach dem Vorfall ist Erwan Nigon auf dem Öl ausgerutscht. Weitere 20 Sekunden danach hat es unter anderen auch Loris Baz erwischt. Er hat mir erzählt, dass es keine Flaggensignale gegeben hat, die auf die Gefahr aufmerksam gemacht hätten», erzählte YART-Teamchef Mandy Kainz im Gespräch mit SPEEDWEEK.com.

Nur Sekunden später standen nicht nur beide Motorräder in Flammen, auch die Reifenstapel, die die Leitplanken abschirmten, waren in Brand geraten. «Unglaublich, dass die Streckenposten nicht in der Lage waren, das Feuer rasch einzudämmen», ärgert sich der Österreicher, der hilflos zusehen musste, wie die Motorräder ein Raub der Flammen wurden.

«Wir sind nur haarscharf an einer Riesenkatastrophe vorbeigegangen. Erwan war gerade dabei, sein Motorrad wieder zu starten, als Loris in ihn hineingerutscht ist. Die Fußraste der Kawasaki hat den Tank der Yamaha aufgeschlitzt. Erwan lag unter dem Motorrad. Hätte Loris nicht Geistesgegenwart bewiesen und ihn hervorgezogen, wäre er wohl hilflos verbrannt.»

«Die Organisation war alles andere als professionell. Die Teams werden sofort mit einer Stopp-and-Go-Strafe belegt, wenn der Feuerwehrmann des Teams bei einem Boxenstopp nicht die Hand am Feuerlöscher hat und an der Rennstrecke stehen nicht genügend Löschmittel zur Verfügung. Es hat fast eine halbe Stunde gedauert, bis alles gelöscht war.»

«Beide Motorräder sind komplett ausgebrannt. Da kann man nichts mehr gebrauchen. Für unser Team stellt das einen Schaden von etwa 250.000 Euro dar und bei SRC Kawasaki wird es sich wohl um dieselbe Summe handeln.»

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