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Endurance-WM: Kalender umgekrempelt, Hilfe für Teams

Von Helmut Ohner
Nach zwei von fünf Läufen führt Suzuki Endurance in der Endurance-WM

Nach zwei von fünf Läufen führt Suzuki Endurance in der Endurance-WM

Angesichts der beispiellosen globalen Gesundheitskrise durch das Coronavirus haben Eurosport Events als Promotor der Langstrecken-WM und die FIM den Kalender geändert und Maßnahmen zum Schutz der Teams ergriffen.

Die Langstrecken-Weltmeisterschaft 2019/2020 steht unter einem schlechten Stern. Bereits der Bol d’Or musste wegen sintflutartiger Regenfälle stundenlang unterbrochen werden. Statt der geplanten 24 Stunden konnten die Teams lediglich zwölf Stunden fahren. Am Ende ging das Suzuki Endurance Racing Team vor dem Wójcik Racing Team und BMW Motorrad World Endurance als Sieger hervor.

Auch der zweite WM-Lauf in Malaysia wurde von schweren Regenfällen beeinträchtigt. Stundenlang musste auf bessere Bedingungen gewartet werden, bevor die Fahrer auf die nasse Piste geschickt werden konnten. Durch eine geschickte Strategie – Niccolò Canepa fuhr die gesamte Renndistanz im Alleingang – gewann YART Yamaha vor Honda-Asia Dream Racing und BMW Motorrad World Endurance.

Knapp vor dem dritten Lauf der WM-Saison 2019/2020 überrollte die Coronavirus-Pandemie Europa. Neben Italien und Spanien ist vor allem Frankreich am stärksten von der Gesundheitskrise betroffen. Dem Automobile Club de l’Ouest als Organisator des 24-Stunden-Rennens in Le Mans blieb keine andere Wahl, als den Langstreckenklassiker von Mitte April auf das letzte August-Wochenende zu verschieben.

Gestern musste auch noch das Acht-Stunden-Rennen in Oschersleben zum Schutz der Gesundheit aller Beteiligten und unter großem Bedauern der Organisatoren ersatzlos gestrichen werden. Vor allem für die deutschen Teams wie GERT56, Motobox Kremer, HRT100-Hertrampf Endurance, BMW Motorrad Endurance oder ERC Endurance ist es eine herbe Enttäuschung, fällt doch ihr Heimrennen dem Coronavirus zum Opfer.

Eurosport Events, der Promotor der Endurance-Weltmeisterschaft, hat zusammen mit dem Motorradweltverband Fédération Internationale Motocycliste «FIM» den Terminkalender unter Berücksichtigung staatlicher Einschränkungen und in der Hoffnung, dass sich in einigen Monaten die Lage wieder soweit beruhigt hat, dass man an die Abhaltung von Rennen denken kann, überarbeitet.

Die FIM-Langstrecken-Weltmeisterschaft 2019/2020 wird voraussichtlich am 19. Juli in Japan bei den 8 Stunden von Suzuka, dem wichtigsten Rennen für die japanischen Motorradhersteller, für die Superbike-Klasse wieder aufgenommen. Die Mannschaften von Superbike und Superstock treffen dann am 29. und 30. August 2020 beim 24-Stunden-Rennen in Le Mans aufeinander.

Die FIM- und Eurosport-Veranstaltungen haben beschlossen, den Bol d'Or 2020 als fünftes Rennen in den Kalender und damit als Finale der laufenden Saison aufzunehmen. Nach dem Start in Le Castellet im September 2019 wird die WM-Saison 2019/2020 am 19. und 20. September dieses Jahres auch auf der Rennstrecke im Süden Frankreichs zu Ende gehen.

Die FIM, Eurosport Events und die Organisatoren der Rennen sind sich der Schwierigkeiten bewusst, mit denen die Teams derzeit konfrontiert sehen. Um die Kosten zu senken werden die Vortests für das 24-Stunden-Rennen in Le Mans und dem Bol d’Or gestrichen. Dafür werden die freien Trainingseinheiten am Dienstag und Mittwoch verlängert, um den Teams mehr Zeit auf der Strecke zu geben.

Darüber hinaus wird Eurosport Events unabhängigen Mannschaften finanziell unter die Arme greifen. Alle Nicht-Werksteams, die an den 24 Heures Motos und dem Bol d'Or teilgenommen haben, erhalten 1.500 Euro pro Motorrad.

Aktualisierter Terminkalender
21.09.2019 Bol d’Or – 24 Stunden (Frankreich)
14.12.2019 Sepang – 8 Stunden (Malaysia)
19.07.2020 Suzuka – 8 Stunden (Japan)
29.08.2020 Le Mans – 24 Stunden (Frankreich)
19.09.2020 Bol d’Or – 24 Stunden (Frankreich)

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