Dominik Vincon will wieder EWC-Gänsehaut spüren
Dominik Vincon
Fast fünf Monate lang ist Dominik Vincon nun kein Motorrad-Rennen mehr gefahren. Doch so langsam neigt sich die Zeit des Wartens dem Ende: Am Ostersamstag, 16. April, startet der Knittlinger mit seinem Team LRP Poland beim 24-Stunden-Klassiker von Le Mans in die neue Saison der Endurance World Championship. «Ich habe in der Winterpause viel Zeit in Kraft- und Lauftraining gesteckt», berichtet er, «und bin somit körperlich in einer absoluten Top-Verfassung. Auch die Verletzung am Arm, die ich mir beim Sturz in Portugal im vergangenen Juli zugezogen habe, belastet mich nicht mehr.»
Einen kleinen Vorgeschmack auf die insgesamt fünf geplanten Rennen der Langstrecken-Weltmeisterschaft bekamen der 30-Jährige und seine beiden Mitstreiter Kamil Krzemien und Teamchef Bartlomiej Lewandowski am vergangenen Wochenende auf dem Circuit Ricardo Tormo im spanischen Valencia. Dort hatte sich das Team LRP Poland erstmals seit dem Saisonende im Oktober 2021 wieder versammelt, um mit der BMW S 1000 RR K 67 wieder Rennkilometer zu sammeln. Im Vordergrund standen Tests, um am 16. April optimal vorbereitet ins Geschehen zu starten.
Vincons Fazit fällt allerdings gemischt aus, was er einerseits am dauerhaften regnerischen Wetter, andererseits an Elektrik-Problemen an einer der drei Rennmaschinen festmacht. «Diese sind keineswegs neu», so Vincon, «hatten sie doch in der vergangenen WM-Saison schon maßgeblich eine Top-Zehn-Platzierung verhindert. Und das, obwohl man sich mit dem Wechsel des Modells von der K 46 auf die K 67 eigentlich bessere Resultate erhofft hatte. Wir haben Teil für Teil ausgetauscht. Sogar die erfahrenen Team-Techniker stehen vor einem großen Rätsel, das sie zur Enttäuschung aller bis Sonntag nicht lösen konnten.»
«Noch haben wir Zeit», gibt sich der Knittlinger optimistisch, «allerdings sind unbedingt weitere Testfahrten nötig, um den Fehler zu finden und auszumerzen. Eine Generalprobe ist zwei Wochen vor dem Start in Le Mans mit dem offiziellen Pre-Test geplant, womöglich wird sich das Team aber bereits vorher noch einmal auf einer Rennstrecke treffen.»
Doch auch positive Eindrücke kann Dominik Vincon dem Wochenende trotz der Schwierigkeiten abgewinnen. «Wir haben fünf hochmotivierte neue Mechaniker, die gerade durch die technischen Probleme gelernt haben, unter Druck zu arbeiten. Auch im Rennen später muß alles schnell gehen, da war das eine gute Übung. Insbesondere am Freitag, als wir noch keine Schwierigkeiten hatten, war ich drei, vier Stunden auf der nassen Strecke.» Auch wenn in Valencia nicht alles perfekt gelaufen ist, freut sich Dominik Vincon riesig auf die Rennen der kommenden WM und hofft, dass wie vor der Corona-Pandemie wieder Tausende Motorsport-Fans an den Strecken für Gänsehaut-Atmosphäre sorgen.