Endurance-WM: Nur vier Rennen – reicht das?
Roman Stamm fährt für das Team Bolliger Switzerland
Der Kalender der Endurance-WM ist übersichtlich. An diesem Wochenende findet in der Motorsport Arena Oschersleben das dritte Saisonrennen statt – und gleichzeitig das vorletzte! Neben dem Event in der Magdeburger Börde und Suzuka wird zweimal in Frankreich (Le Mans, Magny-Cours) gefahren.
«Die Endurance-WM ist sehr Frankreich-lastig – man sieht das am Starterfeld», sagt YART-Teamchef Mandy Kainz. «Die Finanzierung für ein französisches Team ist zehnmal leichter als für ein Team aus Deutschland oder Österreich. Wenn wir zwei Rennen auf dem Sachsenring oder auf dem Salzburgring mit 100.000 Besucher hätten wie in Le Mans, dann hätten auch Sponsoren grösseres Interesse. Wir sind hauptsächlich finanziert von Yamaha Japan.»
Die Weltmeisterschaft mit nur vier Rennen hält Kainz für gerechtfertigt. «Die Logistik ist bei einem Langstrecken-Rennen wirklich riesig», betont der Österreicher. «Wir haben bei den Hauptakteuren sechs bis acht richtig professionelle Teans mit festen Angestellten – das ist eine eigene Liga. Der Rest sind Privatiers – wie sollen ?diese Teams den Aufwand von mehr Rennen finanzieren? Schon logistisch wäre das für sie unmöglich zu schaffen. Als Minimum braucht man zehn bis 15 Personen an der Rennstrecke. Die professionellen Teams könnten vielleicht acht Rennen auf die Reihe bekommen.»
Eine ganz ähnliche Meinung vertritt Heinz Bolliger. «?Wir brauchen keine zehn Rennen, aber sechs wären schon optimal», meint der Chef vom Kawasaki-Team Bolliger Switzerland. «Ich brauche ja auch ein Paket, das ich verkaufen kann. Der Aufwand für das Motorrad wäre bei vier oder sechs Rennen ziemlich ähnlich.»