24h Spa: BMW-Bestzeit und viel Schrott beim Testtag
Testtag für die 24h Spa am Mittwoch
Der Vortest für die 24h von Spa (26./27. Juli) produzierte am Mittwoch vor allem viele Unterbrechungen durch rote Flaggen und einiges an Kleinholz. Die beiden Testsessions am Vormittag und am Nachmittag wurden jeweils mehrfach durch rote Flaggen unterbrochen, am Nachmittag gab es gleich drei Abflüge. Marco Seefried rutschte in der Senke von Eau Rouge mit seinem GT Corse-Ferrari 458 Italia hart in die Reifenstapel und auch Sergei Afanasiev demolierte seinen Mercedes SLS AMG nachhaltig. Der schwersten Abflug hatte Alessandro Bonacini im Kessel-Ferrari 458 Italia, der in Blanchimont frontal in die Leitplanke einschlug. Dem 458 fehlte anschliessend der komplette Vorderwagen, dem Italiener aber offenbar nichts.
Sportlich lieferte der Testtag, was Testtage so bringen: Ein äusserst verzerrtes Bild. Die Tagesbestzeit ging an Nick Catsburg in einem in der Pro-Am-Klasse gemeldeten TDS-BMW Z4 GT3, den sich der Niederländer mit Henry Hassid, Pierre Thiriet und Jens Klingmann teilt. Catsburg setzte die Bestzeit gleich zu Beginn des Testtags, bevor Thiriet den Z4 GT3 übernahm und gleich auf seiner Out-Lap in die Leitplanken stopfte. Nach einer langen Reparaturpause ging der BMW am Nachmittag wieder auf die Strecke. «Ich hoffe, das ich dann wenigstens noch fünf Runden fahren kann», so Jens Klingmann, der ansonsten sehr Untätigkeit verdammt war.
Die Bestzeit am Nachmittag und zweitschnellste Zeit des Tages fuhr Alessandro Pier Guidi am Nachmittag in einem Ferrari 458 Italia GT3 aus der Gentlemen-Klasse, dann folgten zwei Mercedes SLS AMG der Vorjahressieger von HTP Motorsport, die beiden schnellsten Vertreter aus der gesamtsiegfähigen Pro-Klasse.
HTP startet in Spa mit drei SLS AMG, für das dritte Auto sind noch keine Fahrer genannt, es läuft aber auf eine Fahrerkombination der Vorjahressieger Maximilian Buhk und Maximilian Götz zusammen mit Sebastian Asch hinaus. Asch testete den Flügeltürer am Nachmittag, Buhk und Götz fehlten. Der zweite HTP-Mercedes von Schneider/Primat/Verdonck landete auf Rang vier.
Noch verhalten war die Vorstellung von MarcVDS die mit einem BMW Z4 GT3 anrückten, den sich beim Testtag Augusto Farfus, Lucas Luhr, Dirk Werner und Jörg Müller teilten. Dirk Werner: «Wir müssen uns erst einmal an den Pirelli-Reifen hier gewöhnen, MarcVDS fährt in diesem Jahr nicht in der Blancpain Endurance Series und Pirelli hat den Hinterreifen geändert.» Dazu verrannte sich das Team noch bei der Abstimmung. «Das Team eine Abstimmung ausprobiert, die an die Nordschleife angelehnt war, nur die hat überhaupt nicht funktioniert», so Jörg Müller. «Wir haben wieder umgebaut und testen jetzt einfach ein paar grundsätzliche Dinge und geben Augusto Fahrtzeit, der schon länger nicht im Z4 GT3 gesessen hat.» Am Ende notiert der BMW auf Rang 20, 1.5 Sekunden hinter der Bestzeit von Markenkollege Catsburg.
Die beiden Bentley Continental GT3 bleiben beim Testtag diskret und landeten im Mittelfeld. Dort waren auch die Audi R8 LMS ultra anzutreffen, zum grossem Unmut von deren Fahrern. «McLaren, Bentley und Nissan sind unglaublich schnell und lassen uns geradezu stehen», schimpfte Audi-Pilot Christopher Mies. «Ich hoffe es tut sich bis zum Rennen noch etwas, sonst wird es ebenso schwierig wie im vergangenen Jahr, denn wir fahren schon Anschlag.»
Dafür durfte Mies am Mittwoch gleich mit zwei Audi testen. Da die Le-Mans-Sieger Marcel Fässler, André Lotterer und Benoit Tréluyer, die beim Rennen gemeinsam in einem R8 von WRT starten, den Testtag schwänzten und in Ingolstadt ihren dritten Le-Mans-Sieg feierten, hatten Mies, Laurens Vanthoor, Frank Stippler und James Nash sowie Markus Winkelhock und René Rast drei WRT-Audi für sich.
Den schnellsten Audi stellte allerdings nicht WRT, sondern wie bereits am Wochenende beim Rennen in Le Castellet der Sainteloc-R8 mit Ortelli/Sandström/Guilvert auf Rang 12.