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Extrem-Enduro: Wer macht die WM?

Von Carsten Steffen
 Wird der WM-Titel nur am Erzberg entschieden?

Wird der WM-Titel nur am Erzberg entschieden?

Als die Veranstalter von fünf der bedeutendsten Extrem-Enduro-Rennen im Oktober 2009 die Gründung der «World Xtreme Enduro Championship» (WXEC) verkündeten, ging ein Raunen durch die Fachwelt.

Der Grundgedanke hinter der WXEC war es, über die Zusammenfassung von fünf internationalen und grundverschiedenen Extrem-Enduro-Rennen den komplettesten und somit würdigen Extrem-Enduro-Weltmeister zu ermitteln. Obwohl es sich beim «Tough One» in Wales, «Hell’s Gate» in Italien und dem «Erzbergrodeo» in Österreich jeweils um Ein-Tages-Rennen handelt, fordert jedes dieser Rennen andere Fähig- und Fertigkeiten von den Fahrern.

Dies liegt einerseits in dem jeweiligen Terrain und dem individuellen Modus begründet, andererseits auch an der Jahreszeit, in der die Rennen stattfinden. Mit der auf fünf Renntage angesetzten «Red Bull Romaniacs» in Rumänien und der seit gut 40 Jahren ausgetragenen viertägigen «Roof of Africa» wurden zwei Extrem-Enduro-Rallyes integriert, die von den Fahrern neben Ausdauer und Technik vor allem auch Navigationsgeschick verlangen. Insgesamt also ein Rennkalender, der dem Ziel durchaus gerecht wird, den Titel des Extrem-Enduro-Weltmeisters an den komplettesten Fahrer zu vergeben.

Doch während des Erzbergrodeos Anfang Juni wurde vom Veranstalter verkündet, dass 2011 der WM-Titel lediglich in Eisenerz ausgefahren wird – an einem Tag! Von WXEC keine Rede mehr. Der Fachmann staunt und der Laie wundert sich.

Der Veranstalter begründet die Berechtigung der Vergabe des Titels der «Xtreme-Enduro-Weltmeisterschaft» am Erzberg damit, dass das Erzbergrodeo vor 16 Jahren die «Geburtsstätte» des Extrem-Enduro gewesen sei und über die Kombination des «Prolog» genannten High-Speed-Qualifikationsrennens mit dem technisch äusserst anspruchsvollen «Red Bull Hare Scramble» genannten Hauptrennen ein ausreichendes Spektrum von den Fahrern gefordert sei.

Die Geburtsstätte des Extrem-Enduro ist der Erzberg sicher nicht, denn der «Novemberkåsan» in Schweden wird seit 1915 und die Roof of Africa seit über 40 Jahren ausgetragen. Und die Kombination von Prolog und Hare Scramble ist gleichsam spektakulär wie legendär, reicht aber sicher nicht aus, um den komplettesten Fahrer im breiten Spektrum des Extrem-Enduro zu ermitteln.

Inzwischen gibt es zwei Lager: Die Erzberg-Veranstalter und die restlichen vier. Die ganze Sache beginnt Ähnlichkeiten mit der Boxwelt zu entwickeln, in der Promotoren und Verbände sich auch aufgrund ihrer jeweils monströsen Egos nicht auf einen Titel einigen können.
 

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