Türnitz: Woodstock-Enduro wurde zum Festival
Türnitz war eine Herausforderung
Seit acht Jahren währt die Zusammenarbeit von FLATOUT mit dem Fsr DaKasi in Türnitz, die Erfolgskurve zeigt auch mit diesem freien Rennen ohne Serienzugehörigkeit weiter steil nach oben. War es zu Beginn Cross-Country, so bietet dieses neue Festival nun schwerere, aber bezwingbare Herausforderungen auf zwei sehr konträren Untergründen, nämlich Wald und Stein und Schotter.
Es wurde konsequent ausgesiebt: Nach einer freien Trainings-Session am Freitag und einem großen Qualifikations-Zeitfenster am Samstagvormittag, folgte ein 2,5-Stundenrennen am Samstagnachmittag, bei dem nach der Mindestdistanz die langsameren Fahrer abgewinkt wurden. So blieben vor dem Ende nur die Schnellsten übrig.
202 glückliche Starter bewiesen: Dieses neue Rennformat kommt an! Das Wetter war endlich der Jahreszeit entsprechend und die Strecke im legendären Türnitzer Wald und Schotter war alles andere als eine Autobahn. Dazu kamen die tolle Atmosphäre im Lampl’schen Sägewerk sowie zwei gute Konzerte und Partys – und das alles bei freiem Eintritt!
Patrick Neisser verlor Rang 2 im Zielhang
«Es war ein super Rennen. Eine tolle, kernige Strecke, viele Zuschauer, aber jede schwere Stelle blieb für alle bezwingbar, auch bei Rennspeed. Streckentechnisch sehr gut gelöst, sodass auch Hobby-Fahrer ihren Spaß und ihre Challenge hatten», hielt Sieger Philipp Scholz fest, der in der Trial-Jugend-WM und -EM bereits Top-Ten-Ergebnisse landete und von seinem Club, den «iLupis» seit zwei Jahren auf der Enduro fit gemacht wird. Beim diesjährigen Red Bull Harescramble am Erzberg rollte er als 14. grinsend-locker ins Ziel, in knapp zwei Wochen wartet mit der fünftägigen Red Bull Romaniacs Rallye der Saisonhöhepunkt auf ihn.
Die Spannung war groß, als Scholz mit seiner Pohlenz-KTM in die letzte Runde in den sehr steilen Zielhang einbog. Sein Vorsprung betrug bereits über fünf Minuten auf den Gewinner des Holeshots, Patrick Neisser. Aber dieser Hang war nicht zum Training freigegeben und technisch wirklich schwierig. Scholz meisterte diese finale Hürde, den «R.I.P. Husa-Berg», bravourös im ersten Anlauf und hatte die Krone schon lange auf dem Kopf, als Neisser den Steilhang in Angriff nahm. Neisser benötigte aber vier Anläufe – in Anbetracht der Schwierigkeit dieses Hanges keine Schande –, da kam der dritte und letzte verbliebene Fahrer, Harry Neumayr, dazwischen. Er meisterte den Hang beim ersten Versuch und schnappte sich so noch den zweiten Platz!
Woodstock Enduro auch 2014 wieder in Türnitz
«Nach unserer Einführung des Cross-Countrys in Österreich vor zehn Jahren, suchten wir nach neuen Rennformaten. Leider ist es heutzutage nicht leicht, Sponsoren aus der Szene hierfür zu gewinnen, umso schöner, wenn’s auch ohne klappt! Mit diesem Format verbrachten alle Teilnehmer viel Zeit auf der Strecke, es herrschte wenig Druck und Stress und verletzt wurde auch niemand ernsthaft. Alle hatten Ihren Spaß und jeder fand genügend Herausforderungen, egal ob jung oder alt, schnell oder langsam. Mit dieser Festival-Stimmung schufen wir eine entspannte Rennatmosphäre. Ich denke, wir werden so weitermachen und an der Entwicklung des freien Motorrad-Offroad-Sports mit neuen Ansätzen weiterarbeiten», so Bernd Hupfauf von FLATOUT. Das Woodstock Enduro erlebte einen gelungenen Auftakt und wird ziemlich sicher auch 2014 wieder in Türnitz stattfinden.