Taddy Blazusiak baut die WM-Führung aus
Taddy Blazusiak (111) siegte in Barcelona
Schon der erste Lauf wurde eine klare Angelegenheit für Blazusiak: Start-Ziel-Sieg für den KTM-Fahrer, der seinen Vorsprung Runde für Runde ausbaute. Im dritten Finale das gleiche Bild. Nur im zweiten Finale musste sich Blazusiak wie schon in Polen geschlagen geben: «Ich mag nicht, wenn die Startaufstellung umgekehrt wird, das ist für uns schnelle Fahrer einfach zu gefährlich.»
Tatsächlich kam es deswegen schon in der ersten Runde zu einer Kollision mit einem langsameren Teilnehmer und daraus resultierend zu einem Sturz.
Bei der anschliessenden Aufholjagd strauchelte der Weltmeister noch einmal und kam kurzzeitig neben die Strecke, doch am Ende des Laufs lag er auf dem dritten Platz.
Startgatter blieb hängen
Gesamt-Zweiter wurde David Knight, der wortwörtlich keinen guten Start hatte: Das Startgatter blieb bei ihm im ersten Lauf hängen, der Brite musste sich von weit hinten durchs Feld kämpfen. Wer ihn kennt, der weiss, dass er auch im zweiten Finale noch die nötige Menge Wut im Bauch hatte, um sich in diesem Lauf den Sieg zu holen. Dazu der vierte Platz im letzten Finallauf, und der Honda-Pilot schob sich auf den zweiten Platz der Weltmeisterschaft.
Das lag aber auch an Johnny Walker, der unter Wert geschlagen wurde. Der KTM-Werksfahrer, der am nächsten Wochenende beim Extrem-Enduro «Hell’s Gate» in Italien an den Start gehen wird, fand seinen Rhythmus nicht mehr so gut wie noch beim Auftakt in Polen und steigerte sich von Lauf zu Lauf nur mässig.
Unschuldig in Stürze verwickelt
Gesamtdritter wurde Alfredo Gomez, der in der Halle stärker als beim klassischen Enduro auftritt. Der Husaberg-Pilot aus Spanien konnte am Ende auf dem Treppchen stehen, aber nur knapp vor Kornel Nemeth. Der Ungar zeigte nach einigen unglücklichen Stürzen, in die er unverschuldet verwickelt worden war, dass er sehr wohl das Tempo der WM-Spitze mitgehen kann. Zwei Runden nach dem Start schnappte er sich den bis dahin Zweitplatzierten Walker und wurde danach zum hartnäckigen Verfolger von Blazusiak. Dieser kontrollierte zwar das Tempo an der Spitze, doch die beiden setzten sich vom Rest des Feldes ab und Nemeth fuhr ein fehlerfreies Rennen.
Lukas Reichstein im Junioren-Finale
Der einzige Deutsche im Fahrerfeld startete bei den Junioren: Der erst 16-jährige Lukas Reichstein, der im letzten Jahr den DMSB-Pokal der Nachwuchsfahrer gewann, qualifizierte sich für die beiden Finalläufe der Junioren. Dort wurde er allerdings nach einem Sturz an einem Baumstamm-Hindernis im ersten Lauf nur 16. Im zweiten Lauf fehlte ihm die Kraft, um ein besseres Resultat zu erzielen. Er wurde trotz diesmal fehlerfreier Fahrt erneut 16.
Natürlich gab sich in Barcelona auch die Rallye-Elite der Dakar die Ehre: Neben Sieger Cyril Depres, der ein persönlicher Freund von Blazusiak ist, waren auch Husqvarna-Senkrechtstarter Joan Barreda und Autopilot Nani-Roma, selbst früher Enduro-Fahrer, unter den Zuschauern.