Prinz Albert von Thurn und Taxis in Rallye-EM
Prinz Albert von Thurn und Taxis, Sohn von Johannes und Gloria von Thurn und Taxis, ist im Motorsport kein Unbekannter. Auf der Rundstrecke machte sich der Nachkomme des Erfinders des Postsystems schon einen sehr guten Namen. 2010 gewann er das ADAC GT Masters. Jetzt zieht es den 33-Jährigen auf die Rallyepisten der acht Läufe zur Rallye-Europameisterschaft.
Dort wird einen vom niederländischen Team Wevers Sport eingesetzten Skoda Fabia R5 steuern. Sein Beifahrer ist der Belgier Björn Degandt.
Woher kommt Ihr Interesse für den Motorsport?
Albert von Thurn und Taxis: «Ich habe Benzin im Blut. Meine ersten Erinnerungen an den Motorsport sind Fotos mit Rallyeautos der Gruppe B. Und die gingen mir nicht mehr aus Kopf. Ich träumte immer davon, Rallye zu fahren, dann aber kam ich zur Rundstrecke. Ich war dort sehr glücklich und verbrachte dort einige Jahre. Aber nun habe ich mich für die härtere Form des Motorsports entschieden.»
Wie viel Erfahrung haben Sie im Rallyesport?
Albert von Thurn und Taxis: «Sehr wenig. Es ist schon ein bisschen verrückt von mir, mit dieser wenigen Erfahrung an der Europameisterschaft teilzunehmen. Ich fuhr im letzten Jahr mit Björn (Degandt) meine ersten Rallyes, eine Reihe von nationalen Veranstaltungen. Danach wollten wir entscheiden, ob es sinnvoll ist, weiterzumachen, und in welcher Form. Dann entscheiden wir uns, auf internationalem Niveau Erfahrung zu sammeln, auch wenn wir das auf einer sehr bescheidenen Weise erreichen wollen.»
Wie war der Übergang von der Rundstrecke auf die Rallyepiste?
Albert von Thurn und Taxis: «Ich fand ihn super-schwierig, aber das macht die Rallye zu einem unglaublichen Sport. Die Vorbereitung ist viel umfangreicher, das menschliche Niveau und die Kommunikation sind viel komplexer. Auch die Art und Weise ist komplexer, die Situationen, die auftreten, richtig zu bewerten. Der Sport ist viel komplexer als nur schnell zu fahren. Es ist ziemlich überwältigend. Um ehrlich zu sein, es ist die Erfüllung eines Traums.»
Gibt es Erkenntnisse, die Sie von der Rundstrecke auf den Rallyesport übertragen können?
Albert von Thurn und Taxis: «Für mich ist alles von Grund auf neu. Zum Beispiel fand ich es für schwieriger auf Asphalt als auf Schotter zu fahren. Sie müssen in der Lage sein, immer gut zu fahren. Man muss sich auf viele Dinge konzentrieren. Natürlich ist meine Erfahrung wertvoll, aber sie ist sehr begrenzt, wenn ich sie auf diese besondere Sportart anwenden muss.»
Was wäre ein Erfolg in diesem Jahr, was wäre eine Enttäuschung?
Albert von Thurn und Taxis: «Ich bin ziemlich mathematisch. Es wird ein wenig davon abhängen, ob die Strecken auch dem Fahrer bekannt sind. Ich hoffe aber, unter drei Sekunden pro Kilometer zu den Top-Zeiten bleiben zu können. Aber ich möchte mir keine besonderen Hoffnungen auf ein gutes Ergebnis zu machen, weil es für mich darum geht, zu lernen. Und Björn hat das sehr deutlich gemacht. Er will nicht, dass ich pushe, er will, dass ich lerne. Und da ist es hilfreich, wenn er aus dem Ganzen den Druck nimmt. Unser Plan ist es, ins Ziel zu kommen und so viele Kilometer wie möglich zu fahren, aber hoffentlich nicht so langsam, dass wir uns dadurch vielleicht schämen müssten.»