Polen: Zeiringer – bis Ausfall unter besten Juniioren
Fabian Zeiringer in Polen
Den ERC-Lauf in Polen an diesem Wochenende hat Fabian Zeiringer für seinen Einstieg ins internationale Rallye-Geschehen gewählt. Eine Rallye, die ob ihrer schwierigen Prüfungen selbst ausgewiesene Schotterspezialisten an den Rand ihrer Fähigkeiten bringt. Dass der 26-jährige Steirer gerade auf losem Untergrund noch nicht sattelfest ist, blendete er im Bestreben dazuzulernen aus. Vorerst erfolgreich. Wie auf Schienen trieb der Youngster aus Birkfeld den Opel Corsa Rally4 aus dem Hause Waldherr Motorsport gestern über die tatsächlich grenzwertigen Bedingungen der Wertungsabschnitte.
Vier Prüfungen lang konnte sich Zeiringer mit Co-Pilotin Angelika Letz als toller Neunter unter den Top ten der besten Rallye-Junioren Europas halten, ehe auf WP 5, der 18 Kilometer langen Herausforderung namens Swietajno, eine tiefe Senke dafür sorgt, dass plötzlich nichts mehr ging.
«Es war ca. drei Kilometer vor dem Ziel», erklärt Fabian Zeiringer sein Missgeschick, «da war diese Mulde, in die ich regelrecht hineingekracht bin. Die Temperaturanzeige im Opel Corsa ist sofort in die Höhe geschossen.» Im gemäßigten Tempo ging es noch in Richtung Ziel, doch dort war angesichts des demolierten Kühlers Schluss. «Ich hab‘ dann abgestellt, um größeren Schaden am Auto zum verhindern», erklärte der Pechvogel.
Nachdem der Bolide ins Service zurückgebracht war, wurde von der Waldherr-Motorsport-Crew noch versucht, Fabian Zeiringer einen eventuellen Re-Start und somit wenigstens weitere internationale Entwicklungsarbeit am heutigen Schlusstag zu ermöglichen. Kurz vor Mitternacht musste Teamchef Luca Waldherr aber abwinken. «Der Motor hat doch was abbekommen. Das macht keinen Sinn.»
Fabian Zeiringers Gemütszustand schwankte zwischen Enttäuschung, Ärger und Selbstkritik. „Diese Senke ist schon zuvor zwei Piloten zum Verhängnis geworden. Sie sind dort sogar auf dem Dach gelandet. Der Deutsche Timo Schulz vom Opel-Junior-Werksteam hat sich dort unmittelbar vor mir genauso den Kühler zerstört. Möglicherweise fehlt mir da noch die Erfahrung, solche Schlüsselpassagen dann auch richtig einzuschätzen.“
Am Ende blieb trotzdem auch Positives im Gepäck des Steirers. «Wir hatten einen guten Schrieb, und auch der Speed hat trotz der extrem tiefen Spurrinnen perfekt gepasst. Eigentlich musste ich nicht einmal volles Risiko gehen, um relativ gut in der Rallye zu sein. Dass es dann doch so früh zu Ende war, ist wirklich sehr, sehr schade. Aber ich werde daraus lernen und versuchen, die Erkenntnisse bei unserem nächsten Start im Juni bei der ERC-Rallye in Lettland umzusetzen.»