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EM-Lauf „Circuit of Ireland“: Besser ohne Flaggen

Von Christian Schön
Startet zur ersten Etappe als Siebter – der deutsche Skoda-Pilot Sepp Wiegand

Startet zur ersten Etappe als Siebter – der deutsche Skoda-Pilot Sepp Wiegand

Auf der geteilten Insel herrscht zwar schon seit einiger Zeit Ruhe. Rücksicht wird auf nationale Empfindlichkeiten aber auch weiterhin genommen

Der Konflikt zwischen dem zu Großbritannien gehörenden Nordirland und der Republik Irland gilt zwar schon seit über einem Jahrzehnt als beendet. So ganz ohne gegenseitiges Misstrauen lebt es sich aber auch heute nicht.

Beim „Circuit of Ireland“ wird deswegen auf die normalerweise in der Europameisterschaft üblichen Landesflaggen auf der Windschutzscheibe verzichtet. Die Veranstalter hatten Bedenken, irische Nationalitätskennzeichen könnten in der nordirischen Hauptstadt Belfast noch immer für Irritationen sorgen.

Dabei galt gerade die Rallye lange Jahre als Bindeglied zwischen den beiden Teilen der „grünen Insel“. Der 1931 als Ulster Motor Rally zum ersten Mal durchgeführte „Circuit of Ireland“ umfasste anfangs tatsächlich eine mehr oder weniger komplette, über 1.500 Kilometer lange Runde um gesamte Insel.

Als eine der längsten und anspruichsvollsten Asphalt-Rallyes Europas zog sie die besten Teams an. Paddy Hopkirk siegte hier im Mini Cooper S (1967) ebenso wie Russell Brookes im Ford Escort BDA (1977) und Colin McRae im Subaru Legacy (1991). Dessen Vater Jimmy hält mit sieben Siegen noch immer den Rekord.

Zum ersten Mal seit 1990 ist der „Circuit of Ireland“ jetzt wieder Teil der Europameisterschaft. Die drittälteste noch immer bestehende große Rallye ist allerdings genau wie ihre Altersgenossen in Monte Carlo (1911) und Polen (1921) nur noch ein Schatten ihres früheren Formats.

Noch 1984 betrug die Gesamtfahrzeit des siegreichen Opel Manta 400 knapp neun Stunden. Heute ist die Rallye auf EM-kompatibles Zwei-Tages-Format mit einer Gesamtlänge der Wertungsprüfungen von 230 Kilometern geschrumpft. Nur der traditionelle Termin an Ostern blieb erhalten.

Trotz verkürztem Format haben es die Wertungsprüfungen aber immer noch in sich. „Beinahe wie Finnland, nur auf Asphalt“, beschrieb Skoda-Pilot Sepp Wiegand, der das Qualifying bei abtrocknender als Fünfter beendete und sich auch für Startposition sieben entschied. Sein finnischer Teamkollege Esapekka Lappi (Startposition sechs) scherzte: „Die vielen Sprungkuppen machen mir Angst.“

Der Servicepark liegt im Schatten des beeindruckenden Titanic-Museums. 37 Teilnehmer im EM-Feld würden hier ziemlich verloren wirken, kämen nicht noch gut 80 Starter der nationalen Rallye mit dazu – gefühlt die Hälfte davon in Ford Escort BDA.

Auch die Zielankunft findet im Hafen von Belfast statt, der nordirischen Hauptstadt. Falls der irische EM-Tabellenführer Craig Breen gewinnen sollte, wird wohl die französische Nationalhymne für sein Team Peugeot gespielt.

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