Valentino Rossi sucht das Glück

Hohe Messlatte für das ADAC Opel Rallye Junior Team

Von Toni Hoffmann
Marijan Griebel in Thüringen

Marijan Griebel in Thüringen

Das ADAC Opel Rallye Junior Team startet bei der Rallye Ypern, Europameisterschaftslauf in Belgien als wichtige Standortbestimmung, Marijan Griebel und Fabian Kreim treffen auf enorm starke Konkurrenz.

Mit der zur FIA Rallye Europameisterschaft zählenden 50. Rallye Ypern am 20./21. Juni wartet ein absoluter Saisonhöhepunkt auf das ADAC Opel Rallye Junior Team. Nicht nur, weil die traditionsreiche Asphalt-Veranstaltung in Westflandern in Bezug auf fahrerischen Anspruch und Rallye-Dimensionen den Vergleich zu einem Weltmeisterschaftslauf nicht zu scheuen braucht, sondern auch, weil Fabian Kreim (21, Fränkisch-Crumbach) und Josefine C. Beinke (22, Bünde) sowie Marijan Griebel (25, Hahnweiler) und Alexander Rath (29, Trier) mit ihren beiden Werks-Opel Adam R2 in Belgien auf imposante Konkurrenz treffen.

Konkurrent Bruno Thiry

Unter den annähernd 40 R2-Fahrzeugen finden sich fünfzehn Teilnehmer aus der Rallye-Junior-Europameisterschaft. Und zum ersten Mal messen sich die Piloten des ADAC Opel Rallye Junior Teams auch mit einer anderen Besatzung eines Opel Adam R2: Der belgische Routinier Bruno Thiry (51), in den Jahren 2002 und 2003 Gesamtsieger der Ypern-Rallye und Europameister 2003, steuert ein Fahrzeug des französischen Einsatzteams 2HP. Somit ermöglicht die Rallye Ypern dem ADAC Opel Rallye Junior Team gleich eine doppelte Standortbestimmung: Zum einen für den Adam R2, der bislang bei vierzehn Rallye-Starts in Deutschland, Frankreich, Spanien und Österreich zehn Klassensiege errungen und dabei sein technisches Potenzial eindrucksvoll unter Beweis gestellt hat. Zum anderen für die Youngster Kreim und Griebel, die mit gleichem Material gegen einen Mann fahren, der bei fünf Rallye-WM-Läufen auf dem Podest gestanden war und die örtlichen Gegebenheiten rund um Ypern wie seine Westentasche kennt.  

Testrallye in Belgien

Entsprechend ehrgeizig und akribisch verlief die Vorbereitung des ADAC Opel Rallye Junior Teams auf den belgischen Asphalt-Klassiker. Eigens zur Ypern-Vorbereitung anberaumten Asphalt-Testfahrten in der Pfalz folgte ein Start bei der Rallye Wervik in Belgien, deren Charakteristik eine Simulation der zu erwartenden Bedingungen bei der Ypern-Rallye erlaubte.  

Entsprechend guter Dinge blicken die Piloten dem ersten großes Saisonhighlight entgegen. «Die Vorbereitung ist sehr gut gelaufen, wir konnten viele Dinge ausprobieren», sagt Fabian Kreim, der erstmals bei einem Rallye-EM-Lauf antritt. «Vor allem an die tiefen Cuts, also das ziemlich brutale Schneiden der Kurven, die für Ypern typisch sind, muss man sich erst gewöhnen. Aber unser oberstes Ziel ist es, am Ende über die Zielrampe zu fahren. Die Platzierung ist zweitrangig. Wir wissen, dass wir eher nicht ganz vorne mitfahren werden, weil es uns dazu an Erfahrung fehlt. Aber wir wollen so viele Erkenntnisse wie möglich mitnehmen, nicht zu viel auf die anderen gucken, sondern unser Ding durchziehen und am Ende schauen, wo wir stehen.»  

Marijan Griebel kann zwar immerhin schon auf die Teilnahme an einem EM-Lauf - im Januar in Lettland - zurückblicken, hält den Ball aber ebenfalls flach: «Die Ypern-Rallye wird sicherlich eine andere Hausnummer als unsere bisherigen Starts mit dem Adam R2 in Deutschland. Die Testfahrten sind ebenso erfreulich verlaufen wie der Einsatz bei der Wervik-Rallye. Wir haben verschiedene Fahrzeugabstimmungen durchprobiert, um zu sehen, wie das Auto darauf reagiert, und am Ende auch eine recht gutes Set-up gefunden. Der sechste Gesamtrang für Alex und mich hinter lauter World Rally Cars sowie R5- und S2000-Autos war natürlich eine tolle Sache, die uns für Ypern zuversichtlich stimmt. Aber die Konkurrenz dort ist extrem stark, und man darf nicht vergessen, dass wir uns mit dem ADAC Opel Rallye Junior Team noch mitten in der Entwicklung befinden. Es wird auf jeden Fall interessant, uns mit einem Routinier wie Bruno Thiry zu messen. Noch höhere Priorität für mich hat aber der Kampf mit den Kontrahenten aus der Junior-EM.»  

Zielankunft - eine stolze Leistung

Alleine die Zielankunft bei der GEKO Ypres Rallye ist eine stolze Leistung: Nicht weniger als 20 Prüfungen, zwei mehr als beim deutschen WM-Gastspiel anlässlich der ADAC Rallye Deutschland, und annähernd 300 WP-Kilometer gegen die Uhr erwarten die Teilnehmer. Los geht's am Freitag um 16.15 Uhr mit sieben Wertungsprüfungen. Der Restart erfolgt am Samstagmorgen ab 9.35 Uhr, die Zielankunft ab 22.00 Uhr. Sämtliche Wertungsprüfungen befinden sich in einem 30-Kilometer-Umkreis rund um Ypern.   

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