Rallye-EM: Doppelsieg für ADAC Opel-Junioren
Achtzehn knallharte Wertungsprüfungen über rund 215 Kilometer irischen Asphalt, schmale Sträßchen mit jeder Menge Kuppen und sehr schnellen Kurven, über zwei Tage verteilt mehr als zwei Stunden volle Konzentration am absoluten physikalischen Limit - und am Ende entscheiden wenige Sekunden über den Sieg. Und das auch noch zwischen zwei Teamkollegen. Mehr Spannung und Dramatik kann ein sportlicher Wettbewerb kaum bieten. In der Gesamtwertung erreichten Bergkvist und Griebel die Plätze zehn und elf.
In einer packenden Schlussphase entschieden der Schwede Emil Bergkvist (20) und sein Beifahrer und Landsmann Joakim Sjöberg (29) den zweiten Saisonlauf der Rallye-Junior-Europameisterschaft (FIA ERC Junior) vor ihren deutschen Opel-Teamkollegen Marijan Griebel (25) und Stefan Clemens (28) für sich. Damit bescherte das Quartett dem ADAC Opel Rallye Junior Team im exzellent besetzten Feld der fast zwanzig besten Rallye-Junioren Europas einen überragenden Doppelsieg. Die bestplatzierten Mitbewerber in einem Konkurrenzfahrzeug lagen am Ende mehr als 1:40 Minuten hinter den jubelnden Siegern aus dem ADAC Opel Rallye Junior Team zurück.
Bergkvist mit starker Leistung
«Ich kann es selbst nicht glauben», strahlte Bergkvist, der sechs WP-Bestzeiten hinlegte und mit seinem zweiten Saisonsieg den Vorsprung in der Gesamtwertung der FIA ERC Junior sowie auch der ERC3-Wertung weiter ausbaute. "Die Bedingungen hier waren extrem schwierig, die Pisten unheimlich schmal und unheimlich schnell, dazu die vielen tückischen Sprungkuppen. Und die ganze Zeit hat Marijan enorm Druck gemacht, vor allem am zweiten Tag. Wir durften wirklich keinen Moment lang nachlassen.»
Auch der geschlagene Griebel, der am zweiten Tag vier WP-Bestzeiten fuhr, haderte nicht eine Sekunde mit dem entgangenen Sieg: «Ich freue mich riesig über den zweiten Platz. Nach dem Qualifying am Donnerstag waren wir noch nicht so zufrieden, und auch am ersten Tag brauchten wir eine Weile, bis wir den Rhythmus gefunden hatten. Mit jeder WP wuchs aber das Vertrauen, also haben wir ein paar Kohlen nachgelegt und attackiert. Dass es am Ende nicht gereicht hat, macht überhaupt nichts.»
Opel Motorsport Direktor Jörg Schrott war fast sprachlos: "Was die Jungs hier gegen härteste Konkurrenz abgeliefert haben, war wirklich allererste Sahne. Dickes Kompliment an die ganze Mannschaft!" Auch Lars Soutschka, Leiter Motorsport des ADAC, war begeistert: "Zwei EM-Läufe, zwei Siege - ich würde sagen, das ADAC Opel Rallye Junior Team 2015 ist voll auf Kurs.»
Craig Breen erzielt Gesamtsieg
Im Gesamtklassement erzielte Graig Breen auf seiner Heimatinsel seinen zweiten Saisonsieg und übernahm damit auch die EM-Führung. Nach 18 Prüfungen lag er im Peugeot 208 T16 6,4 Sekunden vor dem bisherigen Tabellenführer Kajetan Kajetanowicz im Ford Fiesta R5 und 1:42,3 Minuten vor Josh Moffett im Ford Fiesta RRC, dem der Bruder Sam Moffett mit 41,8 Sekunden Abstand in einem weiteren Ford Fiesta RRC folgte. Breens härtester Rivale und Landsmann Robert Barrable schied als Leader auf der 16. Prüfung aus, als er mit seinem Ford Fiesta R5 von der Strecke abkam.
Ergebnis nach 18 Prüfungen:
1. Breen/Martin (IRL/GB), Peugeot 208 T16, 2:04:04,5
2. Kajetanowicz/Baran (PL), Ford Fiesta R5, + 6,4 sec.
3. J. Moffett/Rowan (IRL), Ford Fiesta RRC, + 1:42,3 min.
4. S. Moffett/Atkionson (IRL), Ford Fiesta RRC, + 2:24,1
5. Martin/Salva (F), Peugeot 208 T16, + 2:41,2
6. Lukyanuk/Chervonenko (RUS/BLR), Ford Fiesta R5, + 4:36,1
7. Doyle/Hayes (IRL), Skoda Fabia S2000, + 5:23,5
8. Tarabusrunkat (CZ), Skoda Fabia S2000, + 8:29,7
9. Jeets/Toom (EE), Ford Fiesta R5, + 8:35,5
10. Bergkvist/Sjöberg (S), Opel Adam R2, + 8:38,3