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Vierfachführung für Opel in der Junior-EM

Von Toni Hoffmann
Opel ist der Titel in der FIA-Rallye-Junior-Europameisterschaft kaum noch zu nehmen, mit den Plätzen zwei und drei in Estland bauen Griebel und Ingram ihre EM-Führung aus, Tannert Fünfter in Estland und EM-Dritter.

Das Opel Rallye Junior Team hat die auto24 Rally Estonia in Estland mit zwei Podestpositionen erfolgreich abgeschlossen und einen Riesenschritt auf dem Weg zur EM-Titelverteidigung gemacht. Die Opel-Werkspiloten Marijan Griebel (27) und Chris Ingram (22) belegten beim vierten Lauf zur Rallye-Junior-Europameisterschaft (FIA ERC Junior) die Schlussränge zwei und drei. Julius Tannert (26) komplettierte im dritten Werks-ADAM R2 die starke Opel-Mannschaftsleistung auf dem fünften Rang. Die drei Opel-Junioren liegen in der Gesamtwertung der FIA ERC Junior nun auf den ersten drei Rängen. Ingram führt zwei Wertungsläufe vor dem Saisonende mit 111 Punkten vor Griebel mit 100 und Tannert mit 50 Zählern. Vierter ist der Pole Lukasz Pieniazek in einem Kunden-Adam R2 (48).

Opel ist der zweite Junior-EM-Titel in Serie damit kaum noch zu nehmen. Lediglich Azoren-Sieger Diogo Gago (Portugal) sowie Estland-Gewinner Miko-Ove Niinemae (Estland) könnten unter Einbeziehung der beiden Streichresultate aus den sechs Einzelergebnissen der Saison mit theoretisch maximal 116 beziehungsweise 115 Punkten noch knapp an den Opel-Junioren vorbeiziehen, bräuchten dazu aber zwingend zwei Siege aus den letzten zwei EM-Läufen in Tschechien (26.-28. August) und Lettland (16.-18. September) sowie viel Pech der Gegner.

Auf den extrem schnellen und von zahlreichen tiefen Spurrinnen durchzogenen Schotter-Wertungsprüfungen (WP) in Estland lieferten sich die ADAM-R2-Asse packende und hautenge Duelle mit der einheimischen Konkurrenz. Die Leistungsdichte war enorm. Trotz WP-Längen von bis zu 30 Kilometer lagen die Schnellsten stets nur um wenige Sekunden getrennt.

Vor allem in der zweiten Etappe drehten Griebel und sein Beifahrer Pirmin Winklhofer (21) nochmals mächtig auf und zog mit vier von sechs möglichen WP-Bestzeiten noch knapp an ihrem britischen Teamkollegen Ingram vorbei. Am Sieg des Einheimischen Niinemae konnte aber auch der Ypern-Gewinner nichts mehr ändern. «Ich bin sehr zufrieden mit dieser Rallye», freute sich der Pilot des ADAC Opel Rallye Junior Teams. «Die erste Etappe lief noch nicht hundertprozentig nach Wunsch, die zweite dafür umso besser. Auf diesen fantastischen Pisten zu fahren, hat einen Riesenspaß gemacht, und es ist schön zu sehen, dass wir mit dem ADAM R2 auf allen Untergründen und bei allen Bedingungen konkurrenzfähig sind. Gratulation an Miko, er war unglaublich gut unterwegs. Und nun kann es nur unser Ziel sein, unseren Teamkollegen den Junior-EM-Titel noch abzujagen.»

Nicht ganz glücklich war Chris Ingram, der in Estland erstmals mit seinem neuen Beifahrer Elliott Edmondson (21) unterwegs war. Nach der ersten Etappe noch hauchdünn vor Griebel positioniert, musste der Tabellenführer am Schlusstag jeweils als Erster in die Wertungsprüfungen einfahren und somit für die Konkurrenz den Straßenfeger spielen. Im Ziel lag Ingram 4,7 Sekunden hinter seinem deutschen Stallgefährten. «Wir wollen voll fokussiert zu den beiden letzten EM-Läufen in Tschechien und Lettland reisen, um den Junior-Titel unter Dach und Fach zu bringen.»

Gut gelaunt kommentierte Julius Tannert, der wie stets auf die Ansagen seiner luxemburgischen Beifahrerin Jennifer Thielen (32, Moestroff) vertraute, seinen fünften Rang. «Es ist unglaublich, wie eng es auf diesen extrem schnellen Strecken bei den Junioren zugeht», staunte der Pilot des ADAC Opel Rallye Junior Teams.

Zweiter Saisonsieg für Sirmacis

Der Lette Ralfs Sirmacis hatim Nachbarn Estland seinen zweiten Saisonsieg in der Rallye-Europameisterschaft erzielt. Nach den 16 Prüfungen des sechsten EM-Laufes lag er im Skoda Fabia R5 klar 1:34,5 Minuten vor dem Polen Kajetan Kajetanowicz im Ford Fiesta R5 und bereits 3:44,8 Minuten vor dem Esten Rainer Aust im Mitsubishi Lancer. Während der Titelverteidiger Kajetanowicz seine Tabellenführung ausbaute, schied sein bis kurz vor dem Ziel führender Rivale Aldexey Lukyanuk wegen einer beschädigten Lenkung am Ford Fiesta R5 auf der letzten Prüfung aus.

Ergebnis der Rallye Estland nach 16 Prüfungen:

1. Ralfs Sirmacis/Maris Kulšs, Skoda Fabia R5, 1:44:16,2 h.
2. Kajetan Kajetanowicz/Jaroslaw Baran (PL), Ford Fiesta R5, + 1:34,5 min.
3. Rainer Aus/Simo Koskinen (EE), Mitsubishi Lancer Evolution IX, + 3:44,8
4. Raul Jeets/Andrus Toom (EE), Skoda Fabia R5, + 4:03,4
5. Jaroslaw Koltun/Ireneusz Pleskot (PL), Ford Fiesta R5, + 5:02,3
6. Lukasz Habaj/Piotr Wos (PL), Ford Fiesta R5, + 8:07,6
7. Miko-Ove Niinemäe/Martin Valter (EE), Peugeot 208 R2, + 10:36,0
8. Alexander Mikhaylov/Normunds Kokinš (RUS/LVA), Mitsubishi Lancer X, + 11:00,3
9. Marijan Griebel/Pirmin Winklhofer (D), Opel Adam R2, + 11:15,8
10. Chris Ingram/Elliott Edmondsen (GB), Opel Adam R2, + 11:20,5

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