Abestone: Neben Sieger Letti kamen nur drei ins Ziel
In den Qualifikationsläufen am Samstag traten insgesamt 144 Fahrer an, um einen der 30 Startplätze im Main-Events, dem Finale A, am Sonntag zu erobern. Die 16 Besten hatten am Samstagabend noch ein weiteres Qualifikationsrennen zu absolvieren: Das Straight Rhythm genannte Rennen bestand aus einem SuperEnduro-Parcours, bei dem jeweils zwei Fahrer gegeneinander antreten und die Startreihenfolge des Main-Events festgelegt wird.
In den Qualifikationsläufen, die laut Lettenbichler im Stil eines «anspruchsvollen Endurotests» gehalten waren, hatte Billy Bolt nach knapp 19 Minuten überzeugende 45 Sekunden Vorsprung auf Lettenbichler. Der Pole Dominik Olszowy beeindruckte mit dem dritten Platz. Auch beim Straight Rhythm bewies Bolt als SuperEnduro-Weltmeister seine Extraklasse in dieser Disziplin und siegte vor dem Spanier Alfredo Gomez. Lettenbichler sicherte sich den dritten Platz.
Somit war die Startreihenfolge für das Main-Event festgelegt und Billy Bolt durfte als Erster ins Rennen gehen. Mit jeweils 30 Sekunden Abstand ging der Rest der 30 Piloten nacheinander auf die sehr anspruchsvolle Strecke im Grenzgebiet zwischen der Toskana und Emilia-Romagna. Es waren zwei Runden von jeweils 31 km in den Bergen rund um den Skiort Abestone zu absolvieren.
Lettenbichler, der beim ersten WM-Lauf in Israel verletzungsbedingt passen musste, hatte die Minute, die er nach Bolt gestartet war, relativ schnell aufgeholt und gab die anschließende Führung weder in der ersten noch in der zweiten Runde aus der Hand.
«Das war ein anstrengendes, aber mega-gutes Rennen», grinste der Bayer. «Ich habe Alfredo in der ‚Minestrone‘-Sektion überholen und mich dann gleich von ihm absetzen können. Wenig später bin ich auf Billy aufgelaufen und habe auch ihn überholen können. Offen gestanden war ich am Anfang des Rennens gleich ziemlich platt, weil dort echt schwere Passagen aufeinander folgten. Aber ich habe meinen Rhythmus gefunden und auch auf Billy einen guten Abstand aufbauen können. Gratulation an die anderen Fahrer, die es ins Ziel geschafft haben. Nach den 4 bis 5 Stunden sind es nur wir vier, hier war wirklich alles gefordert. Das war ein harter Tag, aber die Organisatoren haben mit der Strecke einen guten Job gemacht, das war ein geiles Rennen mit den italienischen Fans. Das war für mich nun der dritte Sieg im dritten Rennen, ich bin extrem glücklich mit einem solchen Comeback nach der Verletzung. Offensichtlich bin ich auf einem guten Weg – aber es kommen noch vier Rennen und da kann viel passieren.»
In der WM-Rangliste hat sich Lettenbichler auf den zweiten Platz vorschieben können. Billy Bolt führt noch mit zwei Punkten Vorsprung, wird sich aber einer Operation am Handgelenk unterziehen müssen und für mindestens drei Rennen ausfallen. Somit ist die WM für den Briten gelaufen.
Als nächster Event stehen die Red Bull Romaniacs an, die Lettenbichler liegen: Bereits dreimal konnte Manuel diese gewinnen. Das Erzbergrodeo gilt als härtestes Eintagesrennen im Kalender der WM. Die Romaniacs allerdings verlangen den Fahrern über einen Prolog und vier Offroad-Renntage alles ab und haben somit unter vielen der Top-Fahrer einen Sonderstatus. Jeder will diese Rennen mindestens einmal gewinnen. In der aktuellen Form wird es Lettenbichler sein, den es in Rumänien zu schlagen gilt.
Ergebnisse Red Bull Abestone/I:
1. Manuel Lettenbichler (D, KTM), 4 Stunden 13 Minuten 29 Sekunden
2. Billy Bolt (GB, Husqvarna), 4:22:19 h
3. Mario Roman (E, Sherco), 4:41:00 h
4. Alfredo Gomez (E, GASGAS), 4:51:33 h
5. Matthew Green (ZA, KTM) 1 Runde zurück
6. Graham Jarvis (GB, Husqvarna), +1 Runde
7. Michael Walkner (A, GASGAS), +1 Runde
8. Teodor Kabakchiev (BG, Husqvarna), +1 Runde
9. Eddie Karlsson (S, KTM), +1 Runde
10. Jonathan Richardson (GB, Husqvarna), +1 Runde
11. Sonny Goggia (I, KTM), +1 Runde
12. David Cyprian (CZ, KTM), +1 Runde
13. Dieter Rudolf (D, KTM), +1 Runde
14. Francesc Moret Clota (F, KTM), +1 Runde
15. Suff Sella (ISR, KTM), +1 Runde
Provisorischer WM-Stand nach 4 von 8 Rennen:
1. Billy Bolt (GB), Husqvarna 62 Punkte
2. Manuel Lettenbichler (D), KTM, 60
3. Mario Roman (E), Sherco, 58
4. Alfredo Gomez (E), GASGAS, 47
5. Graham Jarvis (GB), Husqvarna, 40
6. Michael Walkner (A), GASGAS, 38
7. Teodor Kabakchiev (BG), KTM, 35
8. Wade Young (ZA), Sherco, 32
9. David Cyprian (CZ), KTM, 30
10. Matthew Green (ZA), KTM, 27