Manuel Lettenbichler am 2. Tag wie eine Naturgewalt
Manuel Lettenbichler fuhr überragend
Tag 1 begann mit einem Loop, den die 33 Fahrer der Gold-Klasse dreimal zu absolvieren hatten. Lettenbichler legte ordentlichen Speed vor. Jedoch war bereits bei der Live-Übertragung am Morgen zu sehen, dass Manuel die Kupplung seiner Werks-KTM am Ende des dritten Loops mit Wasser kühlen musste – äußerst ungewöhnlich und ein klares Zeichen, dass etwas nicht in Ordnung war. Nach gut eineinhalb Stunden gab die Kupplung ganz den Geist auf, was sich mit einer knappen halben Stunde Rückstand auf den 47-jährigen Graham Jarvis im Abschnitt bei CP 6, bemerkbar machte. Noch auf der Strecke tauschte Manuel die Kupplung mit der eines Motorrads von einem Streckenposten aus, was von der FIM mit einer Zeitstrafe von 2 Stunden geahndet wurde. Somit liegt der vierte Sieg in Folge für den Sympathieträger aus dem bayerischen Kiefersfelden außer Reichweite, denn die 2 Stunden und 19 Minuten Rückstand auf Jarvis sind unter normalen Umständen an den drei noch ausstehenden Renntagen nicht aufzuholen.
Doch wer den 24-jährigen Manuel und auch seinen Vater Andreas kennt, der die Romaniacs 2009 auf einer BMW G450X gewinnen konnte, der weiß, dass aufgeben für einen Lettenbichler keine Option ist. Und genau das bewies er am zweiten Renntag eindrucksvoll. Als 17. Starter fand er früh seinen Rhythmus, überholte bereits zu Beginn des Rennens in der Titanic Sektion eine Reihe von Konkurrenten und hatte in der Endabrechnung dieses zweiten Tages atemraubende 16 Minuten und 30 Sekunden Vorsprung auf Jarvis, knapp 21 Minuten auf den Bulgaren Teodor Kabakchiev (KTM) und knapp 23 Minuten auf Mario Roman (E, Sherco).
In der Gesamtwertung nach dem zweiten von vier Renntagen konnte sich Manuel zwar auf den 10. Platz verbessern, liegt aber immer noch gut 2 Stunden hinter Jarvis. Sein Ziel wird sein, an den verbleibenden zwei Renntagen so viel Zeit wie möglich aufzuholen, um so viele WM-Punkte wie möglich einzufahren.
Manuel über den 2. Renntag: «Das war ein mega guter Tag, der Regen war willkommen, weil der Staub weniger wurde. Und der Tag war mit ca. 140 km deutlich länger als wir dachten. Ich habe versucht, so viel Zeit wie möglich gutzumachen und das hat ganz ordentlich funktioniert. Das war ein anstrengender, sehr schneller Tag. Zu Beginn noch recht anspruchsvoll, dann aber viel auf dem Silver-Track. Ich habe mein Bestes gegeben, dass ich vorne mit dabei war und gleich zu Beginn recht viele Fahrer überholen konnte, besonders in der Titanic Sektion, in der auch die Live-Übertragung stattgefunden hat. Nach dem ersten Tag wollte ich zeigen, wo der Hammer hängt, das ist mir ganz gut gelungen.»
Durchaus erwähnenswert ist die Performance des Österreichers Michael Walkner (GASGAS), der in der aktuellen Wertung einen respektablen fünften Platz belegt. Da Trystan Hart und Mario Roman nur wenige Minuten weniger vorzuweisen haben und Sonny Goggia als Sechster bereits 45 Minuten Rückstand auf Walkner hat, ist ein Podiumsplatz für den ambitionierten Piloten nicht auszuschließen.
Provisorische Ergebnisse Red Bull Romaniacs, Tag 2:
1. Manuel Lettenbichler (KTM), 6:03:23 Stunden
2. Graham Jarvis (Husqvarna), 6:19:53
3. Teodor Kabakchiev (KTM), 6:24:17
4. Mario Roman (Sherco), 6:26:16
5. Michael Walkner (GASGAS), 6:31:19
6. Trystan Hart (KTM), 6:31:29
7. Sonny Goggia (KTM), 6:53:56
8. David Cyprian (KTM), 6:59:21
9. Matthew Green (KTM), 7:02:31
10. Dominik Olszowy (GASGAS), 7:22:25
Provisorische Gesamtwertung nach dem 2. Renntag:
1. Graham Jarvis (GB, Husqvarna), 11 Stunden 6 Minuten 23 Sekunden
2. Teodor Kabakchiev (BG, KTM), +9,11 min
3. Mario Roman (E, Sherco), +17:20
4. Trystan Hart (CND, KTM), +21:57
5. Michael Walkner (A, GASGAS), +22:47
6. Sonny Goggia (I, KTM), +1:07:07 Stunden
7. Alfredo Gomez (E, GASGAS), +1:15:44
8. Matthew Green (ZA, KTM), +1:21:03
9. David Cyprian (CZ, KTM), +1:32:17
10. Manuel Lettenbichler (D, KTM), 2:01:02