Formel 1: Ohrfeige für Gegner von Verstappen

Wohin geht die Reise?

Von Oliver Runschke
Bleiben die Porsche zukünftig in der GT1-WM in der Box?

Bleiben die Porsche zukünftig in der GT1-WM in der Box?

Die Zukunft von Porsche in der GT1-WM ist ebenso ungewiss wie die Termine und Austragungsorte der weiteren Rennen.

Wohin geht die Reise der GT1-WM? Das wüssten die Teams auch gerne. Eigentlich sollten GT1-Autos und Material seit dem letzten Donnerstag von Holland aus gen China schippern. Dann wurden Ende Juni beide China-Rennen abgesagt. Der örtliche Rennpromotor in China forderte die vertraglich vereinbarten 18 Autos ein. WM-Promotor Stéphane Ratel hätte aber mit Mühe nur 15 aufbringen können.

Bleiben noch die Rennen in Moskau, wo der örtliche Veranstalter abgesprungen sein soll und der Termin noch unsicher ist, und das Finale in Indien. Doch auch das Rennen auf dem Buddh International Circuit wackelt, denn die Teams haben gewaltigen Respekt vor den indischen Finanzbehörden. Schon die Formel 1 hatte im letzten Herbst Ärger mit den indischen Steuereintreibern, die GT1-Teams befürchten ein ähnliches Schicksal – bei weit weniger Lobby.

Wo und ob auch immer das nächste GT1-Rennen ausgetragen wird, ist die Wahrscheinlichkeit sehr gross, dass nur noch ein Feld von 13 Fahrzeuge auf die Reise geht. Porsche dürfte fehlen. Finanziert wurde der Einsatz der beiden Porsche 911 GT3 R in der WM bisher von der Exim Bank China. Doch ohne China-Rennen interessiert die Exim Bank China die WM so viel wie ein geplatzter Sack Reis. Das sind schlechte Nachrichten für Mühlner Motorsport, die bisher die Technik der beiden Elfter betreut haben. Nach Aston Martin droht Porsche die nächste Marke zu sein, die der WM in dieser Saison abhanden kommt.

«Beim nächsten GT1-Rennen werden wohl nur 13 Autos am Start stehen, ein Porsche wird wohl kaum dabei sein», sagte Bernhard Mühlner gegenüber SPEEDWEEK. «Nach der Absage der beiden China-Rennen ist die Exim Bank China als Finanzier für den Einsatz abgesprungen. Wir haben für die beiden Porsche als reines Einsatzteam fungiert und waren ausschliesslich für den technischen Teil verantwortlich. Natürlich könnten wir nun selbst losziehen und versuchen die Porsche für weitere Rennen zu vermieten und versuchen Sponsoren zu finden. Nur bei einem ungewissen Kalender und mitten in der Saison ist das ein nahezu unmögliches Unterfangen. Das nächste WM-Rennen wird wie es aussieht leider ohne einen Porsche stattfinden.»

Unterdessen schwinden die Optionen für Termine der WM-Ersatzläufe. Als Ersatz für die China-Läufe steht ein Rennen auf dem Salzburgring zur Debatte, doch dort gibt es Terminprobleme. Verhandelt wird auch über ein Rennen auf dem Nürburgring im Rahmen des Blancpain Racing Weekends Mitte September, ohnehin eine SRO-Veranstaltung.

Auch ein zweites Rennen auf dem Slovakiaring ist eine Option. Nachdem das Rennen Anfang Juni ein Erfolg war, wurde das eigentlich geplante GT3-EM-Finale in Zandvoort ohne viel Aufsehen gegen einen Lauf auf dem Slovakiaring ausgetauscht. Dort könnten dann die GT1 für eine zweite Veranstaltung aufspringen. Aber anders als noch im Juni, dann vermutlich ohne Porsche.

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